• 29.08.2002 19:41

  • von Fabian Hust

Arrows nominiert Frentzen – Investor enthüllt?

Noch immer hängt die Zukunft des Arrows-Rennstalls in der Schwebe ? Arrows meldet Frentzen als Fahrer an

(Motorsport-Total.com) - Noch immer umgibt die Zukunft des Arrows-Formel-1-Rennstalls eine Nebeldecke. Die ursprünglich vom Team angekündigte Bekanntgabe eines amerikanischen Investors ist bisher ausgeblieben, sie soll jedoch spätestens am Freitag erfolgen, wie das Team dies am Mittwoch angekündigt hatte. "Erst wenn das Geld auf dem Tisch liegt, ist der Deal in trockenen Tüchern", heißt es aus dem Arrows-Lager viel sagend. Dennoch ist am Donnerstag in Spa-Francorchamps durchgesickert, wer der Käufer des mit 100 Millionen Euro verschuldeten Formel-1-Teams von Tom Walkinshaw sein soll.

Titel-Bild zur News: Heinz-Harald Frentzen

Heinz-Harald Frentzen könnte in Belgien wieder im Arrows sitzen

Cal Smith soll der Amerikaner sein, der sich in der Formel 1 versuchen möchte. Der angeblich 82-Jährige soll 'BBC'-Informationen zu Folge seine Millionen im Bergbau verdient haben. Nichts mit dem Deal zu tun hat hingegen Ex-BAR-Teamchef Craig Pollock, der noch vor kurzem aussagte, kurz vor einer Vereinbahrung mit dem Team zu stehen: "Alles was ich dazu sagen kann ist, dass wir darauf warteten, dass ein Vertrag mit der Post eintrifft", so Pollock gegenüber 'Autosport'. "Dann wurde uns gesagt, dass zwei Verträge im Umlauf sind und es eine andere Partei gibt, die Interesse zeigt. Unser Vertrag ist nie angekommen. Dieses Fahrerlager hört auch überhaupt nicht auf mich zu verblüffen und nun kann ich Tom nur noch alles Gute wünschen und mich auf andere Dinge konzentrieren?"

Jetzt soll der Milliardär aus den USA die Zukunft des Rennstalls sichern und ihn wohl mittelfristig in ein "All-American-Team" verwandeln. Vielleicht mit der Mithilfe von Sponsor Red Bull, der den amerikanischen Markt stärker für sich nutzen will, wie es immer wieder heißt. Doch auch diese Variante ist noch unsicher, aus Teamkreisen ist mittlerweile zu hören, dass Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz nicht in den Kauf involviert ist, was aber nicht heißt, dass man nicht als Sponsor auftritt.

Nach dem ausgelassenen Training in Silverstone, der absichtlichen Nicht-Qualifikation in Magny-Cours und dem komplett ausgelassenen Rennwochenende in Ungarn sollen in Spa-Francorchamps wieder beide Autos an den Start gehen. Die Mechaniker haben die Boxen bereits eingerichtet und alle drei Autos haben die technische Abnahme bestanden. Wenn der Investor durch den Verkauf grünes Licht gibt und die Cosworth-Motoren bezahlt sind ? was aus dem Cosworth-Lager bestätigt worden sein soll ? kann das Team an den Start gehen.

Bisher hatte sich Investor und Kreditgeber Morgan Grenfell quer gestellt. Die Bank wollte bei einem Verkauf die Investitionen (angeblich 30 Millionen Euro) zurückbezahlt bekommen und untersagte Tom Walkinshaw per Gericht sein Team zu verkaufen. Nun scheint man eine Einigung erzielt zu haben. Dass Arrows überhaupt noch über eine Formel-1-Lizenz verfügt, hat man den anderen Teams zu verdanken, die ein Auge zudrückten. Normalerweise bedeutet das Auslassen eines Rennens den Verlust der notwendigen Lizenz. Doch der clevere Tom Walkinshaw gab "höhere Gewalt" als Grund für das Fernbleiben an und die Konkurrenz akzeptierte dies aus Angst, ein weiteres Team zu verlieren.

Neben Enrique Bernoldi soll Heinz-Harald Frentzen trotz seiner Kündigung nach dem Rennen in Hockenheim wieder in das Team zurückkehren, um die letzten Rennen der Saison zu bestreiten. Chefdesigner Sergio Rinland bestätigte in Belgien, dass ein Auto auf den Mönchengladbacher abgestimmt worden ist.

Das Management von Frentzen hatte im Zusammenhang mit der Unterschrift bei Sauber für 2003 angekündigt, dass man nicht ausschließt, dass "HHF" in dieser Saison noch für ein anderes Team an den Start gehen wird. Allerdings kann Arrows laut Reglement eines der beiden Cockpits im Verlauf des Wochenendes zwei Mal durch einen neuen Fahrer belgen. Man könnte Frentzen also angemeldet haben, ohne dass dieser schlussendlich fahren wird, nur damit das Team die Starterlaubnis erhält.

Eigentlich sollte Renault-Testfahrer Fernando Alonso den Arrows steuern und so noch wertvolle Rennerfahrung vor seinem Comeback als Einsatzpilot im Jahr 2003 bei Renault sammeln, glaubt man den Gerüchten. Doch angeblich war Bridgestone wenig begeistert, dass der Spanier mit den japanischen Pneus fahren sollte und am Ende wertvolles Wissen in das Michelin-Lager mitnehmen könnte.