• 04.03.2004 17:16

  • von Fabian Hust

Ecclestone und Richards fordern mehr Rennen

Mehr Rennen und dafür weniger Tests ? das ist laut Ecclestone und Richards ein Lösungsansatz für die Zukunft der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Ab 2007, so ließ Formel-1-Boss Bernie Ecclestone kürzlich durchblicken, werde man die Testfahrten spätestens massiv einschränken. Schon lange drehen die Teams mehr Runden auf der Teststrecke als im Rahmen der Grand-Prix-Wochenenden. Während die Grand Prixs natürlich das Interesse der Öffentlichkeit auf sich ziehen und so gewaltige Geldsummen generieren können, sind die Tests im Prinzip eine gigantische Geldvernichtungsmaschine, in der auf der einen Seite Millionen hineingesteckt und auf der anderen Seite ein paar Erkenntnisse herauskommen, die die Autos wenige Zehntelsekunden schneller machen.

Titel-Bild zur News: David Richards

BAR-Honda-Teamchef David Richards möchte mehr Rennen

Obwohl bereits für dieses Jahr, das erstmals 18 Rennen vorsieht, eine Ausnahme gemacht werden musste, möchte Ecclestone den Rennkalender aufstocken. Eigentlich sind laut dem Concorde Agreement, das erste Ende 2007 ausläuft, maximal 17 Rennen pro Saison vorgesehen. Doch neben dem Streichen von Testterminen möchte Ecclestone mit dem Ausbau des Rennkalenders auch erreichen, dass trotz der Aufnahme von Rennen wie Indien oder der Türkei nur wenige Rennen in Europa gestrichen werden müssen.#w1#

"Ich hoffe, dass wir 20 Rennen haben können", erklärte der 73-Jährige in der 'Autosport'. "Wenn die Teams mit den Tests aufhören, was sie Geld kostet, und mehr Rennen fahren, für die sie bezahlt werden, dann sehe ich keinen Grund, warum wir keine 20 Rennen haben können."

Kritiker dieses Vorhabens weisen vor allem auf die Belastung der Teammitglieder hin, die ihre Familien kaum noch sehen würden und einer zu großen Belastung ausgesetzt wären. Fakt ist, dass die Mehrheit sich sogar weniger Rennen wünscht. FIA-Präsident Max Mosley erklärte, der Automobilweltverband präferiere 16 Rennen, ebenfalls eine strikte Limitierung der Testfahrten, wolle aber keine 20 Rennen.

Unterstützung erhält Ecclestone hingegen von BAR-Teamchef David Richards, der die NASCAR-Serie mit ihren über 30 Rennen als Vorbild sieht und ebenfalls mehr Rennen statt Tests möchte. Der Brite fordert die Formel-1-Teamchefs auf, das "angegraute" Konzept zu überdenken: "Wenn man in einem fixen Regime feststeckt, dann wird man sich nie ändern, aber wenn man von der Prämisse ausgeht, was dieses Business braucht, dann müssen wir mehr Veranstaltungen haben und globaler werden."

Auch das Problem der personellen Zusatzbelastung könne man laut Richards lösen. Man müsse zum Beispiel freitags gar nicht fahren und könne mehr Rennen direkt hintereinander stattfinden lassen, ohne die normalerweise vorhandene Pause von zwei Wochen: "Lasst uns die Testfahrten beschneiden und mehr Rennen mit demselben Geld fahren."