• 04.03.2004 10:35

  • von Marco Helgert

Traktionskontrolle könnte ab Imola verboten sein

Macht Paul Stoddart ernst? Der Minardi-Teamchef erwägt ernsthaft, seine Unterstützung für die Traktionskontrolle zurückzuziehen

(Motorsport-Total.com) - Der Kampf von David gegen Goliath, in der Formel 1 in Gestalt von Minardi-Teamchef Paul Stoddart gegen die Automobilhersteller und Top-Teams, geht in die nächste Runde. Der Australier ist weiter verbittert darüber, dass die Hersteller ihr gegebenes Versprechen nicht eingehalten haben. So stimmte Stoddart gegen die Abschaffung der Traktionskontrolle, um im Gegenzug an erschwingliche Kundenmotoren zu kommen ? auf diese wartet er noch heute.

Titel-Bild zur News: Minardi-Teamchef Paul Stoddart

Minardi-Teamchef Paul Stoddart: Auf in die nächste Runde

Bereits in der letzten Woche kündigte der 48-Jährige den Eklat an: Sollten die Hersteller auf ihrer derzeitigen Position beharren, so würde er die Stimme für die Traktionskontrolle zurückziehen. Da Änderungen am Technischen Reglement der Formel 1 nur einstimmig beschlossen werden können, wäre dies das vermeintliche Ende dieser elektronischen Hilfe.#w1#

Auf die FIA verstand offenbar den geschlossenen Deal so, dass die Hersteller sich mit preiswerten Kundenmotoren für einen Verbleib der Traktionskontrolle revanchieren würden. So wurde die geplante Abschaffung für den Großbritannien-Grand-Prix im letzten Jahr kurzfristig abgewendet. Doch nun steht diese elektronische Hilfe wieder zur Debatte.

Paul Stoddart erklärte unseren Kollegen von 'AtlasF1', dass ein Verbot der Traktionskontrolle bereits zum Rennen in Imola in Kraft treten könnte, wenn er seine Unterstützung entzieht. "Das ist eine einfache Geschäftsangelegenheit", so der Australier. "Sie haben zugestimmt, uns preiswerte Motoren zu liefern, und wir (Minardi und Jordan; d. Red.) haben daraufhin der Traktionskontrolle unseren Segen erteilt. Nun haben sie ihr Wort zurückgezogen."

Ein neuerliches Verbot der Traktionskontrolle würde zwar etwas Zeit brauchen, dennoch könnte diese Sache schneller zur Entscheidung stehen, als einigen lieb sein wird. "Ich möchte nicht für FIA-Präsident Max Mosley sprechen, das kann er sehr gut auch allein, aber ich habe ihn so verstanden, dass er weitere Ressourcen braucht, um ein Verbot zu überwachen, und das braucht etwas Zeit."

"Wenn ich also meine Unterstützung zurückziehe, dann heißt das nicht, dass die Traktionskontrolle sofort verboten sein wird", so Stoddart. "Es wird Zeit brauchen. Ich würde sagen, dass ein Verbot ab dem Rennen in Imola in Kraft treten könnte." Der Große Preis von San Marino in Imola findet als Europa-Auftakt am 25. April statt.