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  • 05.09.2001 16:34

  • von Marcus Kollmann

Ecclestone: Toyota erfährt keine Sonderbehandlung

Der Engländer über Änderungen im Rennkalender und die Probleme die das Testverbot in Bezug auf Toyota aufgeworfen hat

(Motorsport-Total.com) - In einem Interview mit 'ITV' hat Bernie Ecclestone, in der Formel 1 der mächtigste Mann überhaupt, über zu erwartende Änderungen in Bezug auf die Austragungsorte der einzelnen Rennveranstaltungen gesprochen. Darüber hinaus machte der Engländer seinen Standpunkt in Bezug auf die seit Wochen diskutierte Situation des Testbanns und seiner Auswirkung auf das noch nicht offiziell zur Formel 1 zählende Toyota-Team deutlich.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestones Wort hat in der Formel 1 Gewicht

Genauso wie Jordan-Teamchef Eddie Jordan, so findet auch Ecclestone, dass 17 Grand Prix in einem Jahr genug sind und er gerne wieder zu maximal 16 Rennen pro Saison zurückkehren würde. In den letzten Monaten und Wochen gab es darüber hinaus viele Meldungen, welche der derzeit etablierten Rennstrecken in Zukunft um ihren Grand Prix fürchten muss. Als logisch wurde bei diesen Überlegungen angesehen, dass der Große Preis von Italien und der Große Preis von San Marino, sowie der Große Preis von Deutschland und der Große Preis von Europa auf dem Nürburgring zu den gefährdeten Kandidaten zählen, da man ja nicht unbedingt zwei Rennen in ein und demselben Land benötigt.

"Nun, derzeit haben wir 17 Grand Prix. Wenn wir welche außerhalb Europas austragen wollen müssen einige dort gestrichen werden. Es werden die Rennen verschwinden, welche nicht den Ansprüchen genügen und die Interessen zufrieden stellen", so Ecclestone. Während des Großen Preises von Belgien soll der kleine Engländer ganz offen erklärt haben, dass die belgische Regierung besser beraten wäre auch zukünftig, so lange es in Europa halt erlaubt ist, die Tabakwerbung zu gestatten, da ansonsten das Rennen auf dem Ardennenkurs schnell wegfallen könnte.

Für die Austragung der begehrten Rennen haben sich neben Moskau und Afrika auch viele Staaten aus dem Mittleren Osten beworben. Dies zeigt, dass Ecclestone in wenigen Jahren genügend Ausweichstrecken zur Verfügung stehen, vor allem in den Ländern wo keine Einschränkungen bezüglich Tabakwerbung gelten und in denen auch aus anderer Sicht ein Grand Prix profitabel wäre. Über kurz oder lang wird es deshalb wohl mehr Rennen in jenen Ländern geben.

Zur heiß diskutierten Thematik, ob Toyota denn während des für die anderen Rennställe geltenden Testverbots frei nach Belieben testen darf, äußerte sich Ecclestone ebenfalls und erklärte seine Sicht der Dinge.

"Sie [Toyota, Anm. d. Red.] sagten, dass sie an der Meisterschaft teilnehmen wollen und genau dies wird am 15.November bestätigt werden. Von diesem Zeitpunkt an werden sie sich an die Regeln halten müssen, wie alle anderen auch. Für alle gelten dann die gleichen Regeln."

Diese Aussage des Engländers macht deutlich, dass es zwischen der FIA und Toyota wohl auf Druck und Protest der anderen Teams hin eine Übereinkunft gegeben hat. Ursprünglich hatten die Verantwortlichen von Toyota nämlich erklärt, dass einem von der FIA schriftlich das Recht, Testfahrten im November und Dezember durchführen zu dürfen, eingeräumt wurde. Darüber hinaus hatte man mitgeteilt, dass man erst 2002 offiziell zur Königsklasse zählen würde und sich folglich auch erst dann an das Reglement halten müsse."

Eine entsprechende Erklärung seitens Toyota wird in den nächsten Tagen erwartet, wenn sich die Verantwortlichen wieder den Medien zum Interview stellen werden.