• 03.02.2005 12:55

  • von Fabian Hust

Ecclestone schlägt der 'GPWC' ein weiteres Schnippchen

Viele Streckenbetreiber scheinen bereit zu sein, der Konkurrenzserie der Hersteller keine Unterstützung zukommen zu lassen

(Motorsport-Total.com) - Die Machtspielchen zwischen Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und den Automobilherstellern, die sich in der 'Grand Prix World Championship' ('GPWC') formiert haben, der bald unter neuem Namen auch Honda und Toyota beitreten sollen, gehen munter weiter. In den Augen des Briten "existiert die 'GPWC' nicht, weder auf der Erde, noch im Himmel", weil sie ihre Versprechen nicht halten kann und somit nicht attraktiv genug ist, schon gar nicht im Vergleich zur "Königsklasse des Motorsports".

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone zieht im Hintergrund gekonnt die Fäden...

Damit DaimlerChrysler, BMW, Renault und Co. es schwer haben, ab 2008 eine attraktive Konkurrenzserie zur Formel 1 ins Leben zu rufen, arbeitet Bernie Ecclestone hinter den Kulissen unermüdlich. Er ist nicht nur zu (begrenzten) Zugeständnissen bereit um die Hersteller doch noch zum Verbleib in der Formel 1 zu bewegen, er zieht die politischen Fäden weltweit. Der 74-Jährige versucht, jene Strecken an sich zu binden, auf denen die Formel 1 gastiert. Sie sollen es nicht wagen, einen Vertrag mit der 'GPWC' abzuschließen.#w1#

Dabei unterstützt ihn Ron Walker, der Promoter des Australien-Grand-Prix'. Jürgen Hubbert von DaimlerChrysler schrieb Walker an, weil er mit ihm über die Zukunft des Rennens sprechen wollte, doch Walker schwört der Formel 1 die Treue.

Die neue Rennserie müsste sich eine andere Strecke aussuchen, soll es ein Rennen in "Down Under" geben und man müsste sich einen neuen Namen einfallen lassen: "Es gibt in Australien fast keinen Raum für zwei Rennen", so Walker gegenüber 'autosport.com'. "Wir sind im Besitz der Marken F1 und Grand Prix in Australien, sie können also eine Veranstaltung nicht unter diesen Namen stattfinden lassen."

Ron Walker ist sogar noch weiter gegangen. Er hat alle Streckenbetreiber der Formel 1 angeschrieben und sie aufgefordert, Bernie Ecclestone zu unterstützen, der seinerseits jahrelang die Strecke unterstützt habe. Die Rückmeldungen sind überwältigend: "Bisher haben 98 Prozent der Leute, die mich angerufen haben, gesagt, dass sie Bernie unterstützen werden. Das ist ein großartiger Sieg für einen Kerl, der das Business ins Leben gerufen hat. Solange die Promoter ihn unterstützen, glaube ich, dass dies auch die Teams tun werden."

Die Automobilhersteller hätten in diesem Fall ein echtes Problem, denn sie könnten auf vielen der beliebtesten Rennstrecken der Welt nicht an den Start rollen: "Sie müssten dann auf Strecken zweiter Wahl gehen, um ihre Veranstaltungen auszutragen", so Walker. "Und wenn man mit den ganzen Sponsoren spricht, dann gibt es keinen Platz für zwei Formel-1-Veranstaltungen. Das funktioniert einfach nicht", so Walker weiter. Nachdem sich Ferrari der Formel 1 verschrieben hat, sind dies erneut keine guten Nachrichten für die 'GPWC'.