• 02.02.2005 16:50

  • von Fabian Hust

Die 'GPWC' ist tot - lang lebe die 'GPWC'!

Die 'Grand Prix World Championship' wird es nicht mehr lange geben - dennoch verfolgen die Hersteller ihre Ziele weiterhin

(Motorsport-Total.com) - Die 'Grand Prix World Championship' ist das Druckmittel einiger Automobilhersteller auf Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, um zu erreichen, dass der Brite ihnen endlich ein größeres Stück vom Formel-1-Kuchen abgibt und ihnen mehr Mitspracherecht erteilt. Doch die 'GPWC' wird es nicht mehr lange geben.

Titel-Bild zur News: GPWC Holdings BV

Der Name 'GPWC Holdings B.V.' macht für die Hersteller keinen Sinn mehr

Am 29. November 2001 meldeten BMW, DaimlerChrysler, Fiat, Ford und Renault die Marke 'Grand Prix World Championship' beim Harmonisierungsmarkt für den Binnenmarkt der EU an. Pikant: Die Marke 'Grand Prix' ist bereits im Besitz der zum Ecclestone-Imperium gehörenden 'Formula One Licensing B.V.' - der Brite hätte den Serien-Namen der Automobilhersteller bestimmt nicht kampflos geduldet. Es ist wohl kaum ein Zufall, dass die Hersteller ihre Markenanmeldung mittlerweile zurückgenommen haben.#w1#

Nun ist es an der Zeit, sich einen neuen Namen zu suchen, nicht zuletzt deshalb, weil nach dem Rückzug von Ford aus der Formel 1 die Amerikaner kein Interesse mehr an der 'GPWC' haben und auch Fiat mit Ferrari de facto nicht mehr an Bord ist, schließlich hat man ein neues Concorde-Agreement unterschrieben und sich damit bereits der Formel 1 bis 2012 verpflichtet. Ein Tapetenwechsel ist aus Marketinggründen also dringend erforderlich. RenaultF1-Präsident Patrick Faure hat am Rande der Präsentation des R25 verraten, dass man sich einen neuen Namen einfallen lassen wird.

In der "neuen 'GPWC'" sollen auch Toyota und Honda dabei sein. Sie alle stellen sich damit nicht nur gegen Bernie Ecclestone quer, der noch in diesem Jahr alle Teams bis 2012 an sich binden möchte, sondern auch gegen Ferrari, die sich durch die Unterzeichnung eines neuen Concorde Agreements isoliert haben.

Am eigentlichen Vorhaben wird sich trotz des Namenswechsels nicht viel ändern - man möchte 2008 eine eigene Konkurrenzserie zur Formel 1 starten, wie auch immer diese dann heißen mag. "Wir haben vereinbart, dass wir ein Unternehmen, einen Klub oder was auch immer aufziehen sollten", so der Franzose, der erklärte, dass Honda und Toyota nicht der bestehenden 'GPWC' beitreten wollten. "Wir fünf arbeiten nun zusammen, um unsere Ideen in die Tat umzusetzen."

Gleichzeitig erklärte Faure, dass es sinnvoll sei, die Diskussionen nicht in der Öffentlichkeit auszutragen sondern sich auf die bevorstehende neue Formel-1-Saison zu konzentrieren, gab im gleichen Atemzug aber noch einmal verbal Gas: "Falls es notwendig sein sollte, werden wir unsere eigene Meisterschaft aufziehen. Wir haben neun Teams und auf der anderen Seite gibt es nur eines." Wer gedacht hat, dass die Pläne der Hersteller mit dem Formel-1-Treueschwur von Ferrari ein Ende gefunden haben, der hat sich gewaltig getäuscht...