powered by Motorsport.com

Ecclestone & Russland: Ein Traum geht in Erfüllung

Es ist zwar nicht der Rote Platz in Moskau geworden, aber in Sotschi geht für Bernie Ecclestone ein seit 35 Jahren gehegter Traum in Erfüllung

(Motorsport-Total.com) - Mit dem ersten Grand Prix von Russland am kommenden Wochenende verwirklich Bernie Ecclestone eines seiner ganz großen Lebensprojekte. 1986 drang die Formel 1 in Ungarn in den ehemaligen Ostblock ein, 2004 in Bahrain in den Mittleren Osten. Jetzt ist die Königsklasse also auch in Russland angekommen, womit nur noch ein großer Ecclestone-Traum übrig bleibt: New York.

Titel-Bild zur News: Christian Horner, Bernie Ecclestone und Dmitri Kosak

Christian Horner, Bernie Ecclestone und Dmitri Kosak am Freitag in Sotschi Zoom

Der erste Grand Prix von Russland sei für ihn ein "großer Moment", bestätigt Ecclestone im Interview mit 'Sky Sports F1': "Ich versuche schon seit den späten 70ern, einen Grand Prix nach Russland zu bringen. Von Sotschi hatte ich nie etwas gehört. Wir wollten zuerst nach Moskau oder Sankt Petersburg. Aber jetzt sind wir sehr glücklich, hier zu sein."

Sotschi ist zwar nicht ganz so prestigeträchtig wie der Rote Platz in Moskau, von dem Ecclestone ursprünglich geträumt hat, rollt der Formel 1 dafür aber den roten Teppich aus - unter anderem mit einer der höchsten Gebühren, die je ein Veranstalter für ein Autorennen bezahlt hat. Mehr als 40 Millionen Euro, so heißt es, verdienen die Eigentümer der Königsklasse und die Teams am Schwarzen Meer.

Und das Autodrom im Olympischen Park mag zwar nicht über die spannendste Rennstrecke verfügen, dafür ist die Infrastruktur nahezu perfekt. "Ich bin sehr zufrieden damit, was sie für uns erschaffen haben. Sie haben all unsere Wünsche genau erfüllt", lobt Ecclestone. Russland sehe er daher als neuen Fixpunkt am Formel-1-Kalender. Vertraglich zumindest bis 2020.

Als dann Ende Februar die Unruhen rund um die Krim und die Ukraine losgingen, forderten viele westliche Medien eine Absage des Rennens aus politischen Gründen. Für Ecclestone, der sich auch auf persönlicher Ebene gut mit Präsident Wladimir Putin versteht, war das nie ein Hinderungsgrund: "Wir haben eine Vereinbarung, die wir einhalten, und wir sind immer davon ausgegangen, dass er sie auch einhalten wird."

Sotschi legt die Latte für die Klassiker, etwa in Monza oder Spa-Francorchamps, noch einmal höher, sowohl was die Infrastruktur als auch was das Finanzielle angeht. "Wir müssen einige der Traditionsrennen behalten", räumt Ecclestone ein. "Aber das Problem mit den Traditionsrennen ist, dass sie alles auf alteingesessene, traditionelle Weise machen wollen."


Fotostrecke: Fahrer über Sotschi: Russisches Neuland

"Sie müssen in die neue Welt kommen, mehr Promotion machen und etwas kommerzieller werden", fordert er - und meint mit "kommerzieller werden" wahrscheinlich: mehr zahlen.