Ecclestone riet BAR-Honda von Jenson Button ab
Hätte BAR-Teamchef David Richards auf den Formel-1-Boss gehört, dann säße Jenson Button jetzt nicht im BAR-Honda
(Motorsport-Total.com) - In der letzten Saison hat Jenson Button an der Seite von Jacques Villeneuve gezeigt, dass er ein exzellenter Rennfahrer ist. Das hatten viele zwischenzeitlich vergessen, obwohl er bereits in seiner ersten Saison 2000 bei BMW-Williams Ralf Schumacher das eine oder andere Mal die Show stehlen konnte. Doch es folgten zwei enttäuschende Jahre bei Benetton-Renault, die dem Image des heute 24-Jährigen nicht gerade gut taten.

© xpb.cc
Jenson Button: Bernie Ecclestone hält offenbar nicht sehr viel von ihm...
In der vergangenen Saison wechselte Button in das Team von David Richards, der vor dem Saisonstart zum ersten Mal überhaupt wettete: 1.000 Pfund (rund 1.500 Euro) setzte Richards auf den Briten. Dank einer Quote von 33:1 wäre ein Sieg eine äußerst lohenswerte Angelegenheit. Der Teamchef stellt sich voll hinter Jenson Button und möchte mit ihm 2005 Weltmeister werden ? kein Vergleich also zum ehemaligen Teamkollegen Jenson Buttons, Jacques Villeneuve, gegen den Richards öffentlich Rufmord betrieb.#w1#
Ginge es nach Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, dann wäre wohl heute noch Jacques Villeneuve in der Formel 1 und Jenson Button säße vor allem nicht im BAR-Honda: "Bernie sagte mir, dass ich falsch damit lag, Jenson unter Vertrag zu nehmen. Andere gaben mir den gleichen Rat", verriet Richards der 'Sun'. "Sie hatten ihn alle nach ein paar Jahren abgeschrieben. Niemand dementierte sein Talent am Lenkrad, doch es ging nur darum, die richtige Struktur um ihn herum zu haben."
Der 51-Jährige nennt als Beispiel seine Arbeit als Teamchef von Subaru in der Rallye-Serie, als er trotz Kritik Richard Burns verpflichtete, der allen Unkenrufen zum Trotz den WM-Titel einfahren konnte: "Jenson ist nun in einer Umgebung, in der er sich wohl fühlt. Und wenn wir ihm das richtige Auto geben, dann glauben wir, dass wir mit ihm den Titel einfahren können."
Jenson Button selbst fühlt sich bei BAR wohl: "In der Vergangenheit habe ich mich isoliert gefühlt, denn wenn ich etwas sagte, dann riss man mir den Kopf runter oder die Leute trauten nicht dem, was ich sagte. Jetzt bin ich aggressiver, sage, was ich denke und pushe die ganze Zeit. Das ist etwas, was ich von Jacques gelernt habe, auch wenn er manchmal über das Ziel hinausschoss."
Doch für die Tatsache, dass er nicht mehr als "Kind" angesehen wird, musste Jenson Button auch Opfer erbringen, wie er verrät: "Ich habe mich selbst immer als perfekter Fahrer angesehen, aber David zwingt jeden im Team dazu, sich seine Schwachpunkte anzusehen und ich musste deshalb schauen, wie ich mit dem Team arbeiten kann. Die Art und Weise, in der wir jetzt agieren, macht uns zum stärksten Team, mit dem ich je gearbeitet habe."

