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Ecclestone muss im Gribkowsky-Prozess aussagen

Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone kommt nach München, um im Prozess gegen den ehemaligen BayernLB-Banker Gerhard Gribkowsky auszusagen

(Motorsport-Total.com) - Im Prozess gegen den in Untersuchungshaft sitzenden ehemaligen Risikovorstand der Bayerischen Landesbank (BayernLB), Gerhard Gribkowsky, wird auch Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone aussagen. Der 80-Jährige muss damit im Oktober ein zweites Mal nach München kommen, nachdem er vor einigen Wochen schon von der Staatsanwaltschaft vernommen worden war.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Als Zeuge vorgeladen: Bernie Ecclestone wird in München vor Gericht erwartet

"Ich werde im Prozess ein Zeuge sein", bestätigt Ecclestone gegenüber dem 'Independent'. "Ich war in München und wurde vernommen, also schätze ich, dass ich die gleichen Fragen beantworten muss, die mir damals gestellt wurden. Das ist das, was normalerweise vor Gericht passiert." Außerdem teilt er mit, dass auch die Rechtsanwältin des Formel-1-Imperiums, Sacha Woodward-Hill, als Zeugin vorgeladen wurde.

Gribkowsky wird verdächtigt, von Ecclestone 44 Millionen US-Dollar (umgerechnet mehr als 30 Millionen Euro) an Schmiergeldern erhalten oder sogar erpresst zu haben. Der BayernLB-Banker war 2005 verantwortlich für den Verkauf von 47,2 Prozent der Formel-1-Anteile an die Investmentgesellschaft CVC Capital Partners. Die BayernLB erhielt dafür 814 Millionen Dollar (mehr als 600 Millionen Euro).

¿pbvin|512|4125||0|1pb¿Angeblich zu wenig, weil Gribkowsky die Anteile unterbewertet haben und die Verhandlungen nach Ecclestones Interessen gelenkt haben soll. Die BayernLB hatte neben CVC andere Interessenten, "aber keines dieser Angebote wurde als angemessen eingestuft, vor allem wegen des Preises", sagt Ecclestone und ergänzt: "Fünf Leute wollten kaufen und haben Angebote abgegeben, aber die BayernLB wollte nicht verkaufen. Das ist Beweis genug, dass die Anteile nicht unterbewertet waren."

Das deckt sich mit Aussagen von BayernLB-Finanzvorstand Stephan Winkelmeier, der behauptet, dass eine interne Untersuchung der Causa Gribkowsky ergeben hat, "dass der Verkauf ordnungsgemäß durchgeführt wurde, in Übereinstimmung mit den Richtlinien der Bank und zu einem Preis, der unseren Erwartungen entsprochen hat". Sollte sich das im Prozess als wahr herausstellen, wären alle Vorwürfe gegen Ecclestone obsolet.

¿pbvin|512|4141||0|1pb¿Auch das von einem weiteren ehemaligen Formel-1-Anteilseigner, Constantin Medien, initiierte Verfahren wäre dann hinfällig. Denn Constantin behauptet, aufgrund unterbewerteter Anteile beim Verkauf an CVC 100 Millionen Dollar (knapp 75 Millionen Euro) verloren zu haben. Als Constantin im Jahr 2003 16,7 Prozent der Formel-1-Anteile an drei Banken verkauft hat, sicherte sich das Unternehmen im Falle eines Weiterverkaufs eine Gewinnbeteiligung.

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