Ecclestone macht Österreichern Hoffnung

Bernie Ecclestone schließt nicht aus, dass die Formel 1 in Zukunft wieder am A1-Ring fahren könnte ? Kalender-Erweiterung denkbar

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix am kommenden Sonntag ist zwar vorerst der definitiv letzte auf österreichischem Boden, doch ganz ausgeschlossen ist eine Rückkehr der Alpenrepublik in den Formel-1-Kalender nicht. Hoffnung machen unseren Nachbarn jedenfalls die jüngsten Aussagen von Bernie Ecclestone.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Schmeichelt Ecclestone den Österreichern nur oder kommt das Comeback?

Nur Schmeichelei oder ernsthafter Wunsch, nach dem Umbau wieder am A1-Ring zu fahren? Fest steht, dass der Brite ein bekennender Österreich-Fan ist und dass sich fast alle Protagonisten wünschen, weiterhin nach Spielberg zu kommen. Zwar ist die Strecke nicht so anspruchsvoll wie beispielsweise Monaco oder Suzuka, aber seit der Hockenheim-Neugestaltung gibt es ansonsten kaum noch klassische High-Speed-Kurse.

Comeback laut Ecclestone "absolut realistisch"

"Absolut realistisch", so Ecclestone zur 'Kronen Zeitung', sei daher ein Comeback des Großen Preises am A1-Ring in absehbarer Zukunft. Der Comeback-Fahrplan sieht laut dem Formel-1-Chef so aus: "Mehr Rennen im Kalender ? dann hätten wir wieder Platz für Österreich. Wir müssen die Teams nur soweit kriegen, dass sie dem zustimmen." Neu ist diese Idee ja nicht, doch Max Mosleys diesbezügliche Bemühungen sind in der Formel-1-Kommission bisher auf wenig Gehör gestoßen.

Hintergrund der möglichen Aufstockung sind die zusätzlichen Rennen in Bahrain und China, für die mit Spa schon ein traditionsreicher Veranstaltungsort gestrichen werden musste. Der A1-Ring ist Opfer Nummer zwei, Imola wackelt ebenso gewaltig. Dennoch macht Ecclestone unseren Nachbarn Mut: "Die Österreicher wissen, dass sie sich immer auf mich verlassen konnten ? und ich verlasse mich immer auf sie. Bei der ersten Chance kommen wir zurück."

Damit schöpfen auch die vielen Anrainer um den A1-Ring, die in den nächsten Jahren massive finanzielle Einbußen für die Region befürchten, wieder Hoffnung. Zwar soll das entstandene Loch vorerst mit Konzerten überbrückt werden, doch die letzte Veranstaltung erster Größenordnung war ein Auftritt der US-Rockband Bon Jovi im Sommer 2000. Fix ist vorerst nur der groß angelegte Umbau durch den Getränkehersteller Red Bull.

200 bis 300 Millionen für den groß angelegten Umbau

Dietrich Mateschitz, Drahtzieher hinter dem neuen Konzept für den A1-Ring, will zwischen 200 und 300 Millionen Euro investieren und dafür unter anderem eine Rennfahrerschule sowie eine Fachhochschule für Aeronautik errichten lassen. Offiziell präsentiert sind die Pläne noch nicht, die Rede ist jedoch auch davon, dass die Strecke selbst ebenfalls modernisiert werden soll. Verläuft alles nach Wunsch, bekommt die Steiermark eine der modernsten Rennanlagen der Welt.

Unabhängig davon hat sich A1-Ring-Chef Hans Geist, der demnächst seinen neuen Job in Bahrain antreten wird, wo er eine Million Dollar pro Jahr kassiert, verärgert über die österreichische Politik gezeigt. Es könne nicht sein, so Geist gestern im 'ORF', dass man sich "wie eine Bananenrepublik" anstelle, wenn man ein weltweites Großereignis austragen möchte. Viele Politiker hätten zwar gute Absichten gehabt, diese aber vollkommen falsch umgesetzt.

Niki Lauda äußerte indes den Verdacht, dass Ecclestone den Grand Prix abgezogen hat, weil er keinen Ansprechpartner mehr in der Regierung hatte, nachdem die freiheitliche Vizekanzlerin und Sportministerin Susanne Riess-Passer, die 2001 die Vertragsverlängerung für den A1-Ring erreicht hatte, zurückgetreten ist. Seitdem habe sich niemand mehr um das Schicksal des wirtschaftlich so bedeutenden Ereignisses für Österreich gekümmert, bedauerte der Ex-Weltmeister.

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