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Ecclestone: Hersteller schaden der Formel 1
Der Formel-1-Boss übt schwere Kritik an BMW und Mercedes und erwartet, dass Volkswagen in die Formel 1 einsteigen wird
(Motorsport-Total.com/sid) - Promoter Bernie Ecclestone hat die deutschen Automobilhersteller BMW und Mercedes heftig kritisiert und ihnen vorgeworfen, der Formel 1 auf lange Sicht zu schaden. Aus diesem Grund habe er auch nie an eine Zukunft der Herstellervereinigung GPWC geglaubt, die mit einer "Piratenserie" ab 2008 droht.

© xpb.cc
Formel-1-Boss Bernie Ecclestone wettert gegen die Automobilhersteller
"Fakt ist, dass nur Renault als GPWC-Mitglied ein eigenes Auto baut und deshalb als Team Mitspracherecht hat. Die anderen liefern lediglich Motoren. Und die Hersteller haben ein Problem: Auf sie ist langfristig kein Verlass", schrieb Ecclestone am Freitag in seiner Kolumne vor dem Saisonstart 2005 in Melbourne in der Münchner 'tz'.#w1#
Die Vorstände der Autobauer wollten nur gewinnen. Doch wenn die Erfolge ausblieben, würden sie irgendwann die Lust verlieren, meint Ecclestone. Der 73-jährige Engländer sieht noch ein Problem: "Bei Konzernen hängen Entscheidungen zu oft von einzelnen Personen ab. Wechselt ein Vorstand, kann sich in der Firma schlagartig alles ändern." Denn oft betrieben Firmen laut Ecclestone doch nur eine bestimmte Sportart, weil eine ihrer Führungskräfte mal Tennis, mal Golf oder Formel 1 toll finde.
Es sei ja auch nett, so Ecclestone weiter, einen Formel-1-Renner blitzblank geputzt in den gläsernen Verkaufsräumen zu zeigen. "Wenn aber der Erfolg ausbleibt, ist die Gefahr groß, dass sich die Werke wieder zurückziehen", meint der Brite und macht unmissverständlich klar: "Deshalb sollten die Hersteller nicht zu sehr in die Formel 1 involviert werden. Sie sind nicht gut für unseren Sport." Der Streit mit den Autowerken schwelt schon lange, denn die Hersteller fordern ein größeres Mitspracherecht und wollen mehr Geld.
Doch da macht Ecclestone nicht mit. "Warum sollen wir plötzlich die Hälfte unserer Einnahmen jemanden geben, der die Formel 1 nach drei Jahren vielleicht wieder verlässt?", fragt der Promoter und nennt ein Beispiel: "Ich kann meine Verträge nur mit einem Teamchef wie Ron Dennis oder einem Frank Williams machen, nicht aber mit Mercedes oder BMW. Ich war es, der am Anfang viele finanzielle Risiken eingegangen ist, um die Formel 1 so populär zu machen."
Grundsätzlich sehe er in der Zukunft wieder zwölf Teams, meint Ecclestone: "Ich sehe aber auch, dass mehrere Hersteller dazukommen. Beispielsweise aus Korea, beispielsweise - langfristig - Volkswagen. Aber dann als reine Motorenlieferanten." Er selbst wolle einfach nur erfolgreich sein - und das noch für lange Zeit, sagt der Brite: "Ich will noch 30 Jahre arbeiten. Das habe ich vor."

