Ecclestone gründet neue Hospitality-Firma

(Motorsport-Total.com) - Wenn über die Einnahmenverteilung in der Formel 1 diskutiert wird, dann geht es klarerweise nicht nur um die Verteilung der "Bernie-Money", sondern auch darum, wie groß dieser Topf ist - je mehr Geld da ist, desto mehr kann verteilt werden. Grundsätzlich basiert der Topf auf drei Säulen: den Grand-Prix-Gebühren, die von den Veranstaltern in den einzelnen Ländern kassiert werden und sich auf geschätzte 600 Millionen US-Dollar pro Jahr belaufen, den Einnahmen aus dem Verkauf von TV-Rechten a ebenfalls rund 600 Millionen und anderen Einnahmequellen (zum Beispiel Paddock-Club, Bandenwerbung, Lizenzrechte und Merchandising), die sich auf kolportierte 300 Millionen belaufen - in Summe also um die 1,5 Milliarden Dollar (umgerechnet 1,15 Milliarden Euro).

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Der exklusive Paddock-Club der Formel 1 wird von Allsport Management betrieben Zoom

Unter den Teams wird etwas mehr als die Hälfte dieses Geldes nach einem komplexen Schlüssel verteilt. Dafür, wie viel jedem einzelnen Team übrig bleibt, ist natürlich die Einnahmenbilanz des Gesamttopfes entscheidend. Spricht: Fällt ein Grand Prix aus, sterben die Teams um ihren prozentualen Anteil an der Grand-Prix-Gebühr, verabschiedet sich ein Seriensponsor, bleibt ihnen unterm Strich ebenso etwas weniger übrig. Und wenn profitable Firmen von außerhalb des Formel-1-Imperiums eingegliedert werden, so ist das eine gute Nachricht für die Rennställe, die dann an etwaigen Gewinnen beteiligt werden.

So war die Eingliederung der Firma Allsport Management im Jahr 2006 ein wichtiger Punkt der damaligen Vertragsverhandlungen hinsichtlich einer neuen kommerziellen Vereinbarung zwischen den Inhabern der kommerziellen Rechte und den Teams. Allsport wurde von der CVC-Tochter Alpha Prema geschluckt, Geschäftsführer und Miteigentümer Paddy McNally mit Anteilen an der Formel 1 ausgekauft. Heute ist Allsport als Tochterfirma der obersten Formel-1-Holding Delta Topco ein wichtiger Bestandteil der Gesamteinnahmen.

In diesem Zusammenhang erscheint interessant, dass Ecclestone am 14. März dieses Jahres (als sich die Teams in Australien auf das erste Rennwochenende vorbereiteten) in Großbritannien eine Firma namens Formula One Hospitality and Event Services registriert hat, und zwar in der Rechtsform einer Limited. Direktoren der Firma sind neben Ecclestone Duncan Llowarch, Nick Clarry, Tim Gallico und Sacha Woodward-Hill - allesamt Geschäftsleute aus dem Dunstkreis von CVC Capital Partners.

Allsports Kerngeschäft ist (überall außer in Monaco) der Paddock-Club, ein exklusiver (und dementsprechend teurer) VIP-Bereich. Außerdem streift Allsport die Einnahmen aus der Bandenwerbung diverser Grands Prix ein. Wie hoch die Einnahmen von Allsport sind, ist öffentlich nicht bekannt, da die Firma in der Schweiz und nicht in Großbritannien registriert ist.

Inwieweit Formula One Hospitality and Event Services ins Formel-1-Imperium eingegliedert werden soll oder ob es sich dabei um ein eigenständiges Unternehmen handelt, von dessen Einnahmen die Teams nicht profitieren würden, entzieht sich unserer Kenntnis. Unbekannt ist derzeit auch, welches Geschäftsfeld die Firma besetzen wird, auch wenn die Namensgebung natürlich gewisse Rückschlüsse zulässt...