• 10.05.2002 13:28

Ecclestone: Formel 1 steckt in keiner Krise

Der Brite erklärt, warum der Fortbestand der Königsklasse trotz der Kirch-Probleme und Klagen einiger Teams nicht gefährdet ist

(Motorsport-Total.com/dpa) - Für Formel-1-Chef Bernie Ecclestone steckt die Formel 1 nicht in der Krise. Weder die Insolvenz des Kirch-Kerngeschäfts noch die Klagen der kleinen Rennställe über finanzielle Probleme bedrohten den Fortbestand des Rennspektakels, sagte der 71-Jährige in einem Interview mit der französischen Tageszeitung 'Le Figaro' (Freitag-Ausgabe). Es sei auch keine Langeweile in der laufenden Saison zu befürchten, obwohl Weltmeister Michael Schumacher dominiere, meinte Ecclestone.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Ecclestone: "Zu keiner Zeit war der Sport populärer"

Die Überlegenheit Schumachers verglich der Formel-1-Chef mit der ehemaligen Vorrangstellung von Björn Borg im Tennis. "Zu keiner Zeit war der Sport populärer", sagte Ecclestone. Das Spannende bei jedem Rennen sei die Frage, ob und wer es schaffen könnte, Schumacher zu besiegen.

Trotz des 75-prozentigen Anteils der KirchGruppe an den Vermarktungsrechten der Formel 1, auf dem nun die Kirch-Gläubigerbanken die Hand drauf hätten, glaube er an keinen Alleingang der Banken in der Formel-1-Holding. "Mein Familientrust hat laut der Abtretungsvereinbarung ein Vetorecht bei allen Entscheidungen", sagte Ecclestone. Seine Absicht sei es, mit allen Beteiligten so eng wie möglich zusammenzuarbeiten, um die besten Lösungen für die Formel 1 zu finden.

Die Klagen über die finanziellen Schwierigkeiten der kleinen Rennställe hält der Formel 1-Chef für gegenstandslos. "Es wird schwer
sein, irgendeinen Armen in unseren Boxengassen zu finden", sagte Ecclestone dem 'Figaro'. Dennoch sollten die großen und kleinen Rennställe über künftige Kooperationen nachdenken, um den Abstand zwischen ihnen nicht zu groß werden zu lassen.