• 17.11.2002 14:15

  • von Fabian Hust

Ecclestone: "Ferrari hat die Formel 1 veräppelt"

F1-Boss Bernie Ecclestone und FIA-Präsident Max Mosley sind sich einig, dass sich Ferrari keine Ausrutscher mehr leisten darf

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und FIA-Präsident Max Mosley haben in einem Interview mit der 'News of the World' dem Ferrari-Team eine massive Schädigung der Formel 1 vorgeworfen. Zum einen habe man mit der angewandten Stallorder in Österreich die Formel 1 "veräppelt" und zum zweiten habe man durch die Eingriffe in die Zweikämpfe zwischen Michael Schumacher und Rubens Barrichello dem Image der Formel 1 in der Öffentlichkeit Schaden zugefügt.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

FIA-Präsident Max Mosley will Ferrari genau auf die Finger schauen

Rückblickend ist laut Ecclestone die Einführung eines Teamorderverbots zwingend notwendig: "Die Briten, die Deutschen und die Italiener haben geschimpft. Sie waren super erschüttert. Die Leute mögen nicht, wenn man sie veräppelt. Ferrari hat wirklich gesagt 'Wir können tun, was wir wollen'." Das wird bekanntlich in der kommenden Saison nicht mehr so sein, wenn die Anwendung von Teamorder nicht mehr erlaubt sein wird. "Die Leute begannen zu denken, dass die Formel 1 langweilig ist, weil immer dasselbe Team gewann. Nicht nur das, Ferrari hat die Formel 1 veräppelt."

FIA-Präsident Max Mosley kann Bernie Ecclestone nur beipflichten: "Ferrari hat die Öffentlichkeit gekränkt, und ihre Reaktion war die gleiche wie meine. Es war absolut nicht notwendig, denn es war offensichtlich, dass Michael Weltmeister werden würde. Wir haben mehr als 4.000 eMails und Faxe zum Thema Österreich erhalten."

Ein Stallorder-Verbot hat es in der Formel 1 schon einmal gegeben, dieses Mal jedoch hat man den entsprechenden Passus strenger ausgelegt, um die Regelung nicht schon wieder nach einigen Rennen abschaffen zu müssen. Demnach kann schon der kleinste Verdacht auf die Anwendung einer Teamorder zu einer Untersuchung führen, wobei die Beweislast beim Team liegt. Das Team muss dann belegen, dass es den Rennausgang nicht absichtlich manipuliert hat.