• 27.07.2010 13:53

  • von Roman Wittemeier

Ecclestone: "Es ist doch ein Teamsport"

Auch Bernie Ecclestone hält nichts vom Verbot der Teamorder - Flavio Briatore: Ferrari hat wegen Jean Todt nichts zu befürchten

(Motorsport-Total.com) - An der Teamorder von Ferrari in Hockenheim scheiden sich nach wie vor die Geister. Weniger an der Aktion vom Sonntag selbst, sondern vielmehr über das grundsätzliche Verbot solcher Eingriffe seitens der Teams. Während beispielsweise die Teamchefs von McLaren und Red Bull angesichts der Ferrari-Aktion den Kopf schütteln, fordern andere die Abschaffung des entsprechenden Paragrafen im sportlichen Reglement der Formel 1.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

Bernie Ecclestone hält das Verbot von Teamorder in der Formel 1 für falsch

"Ich stimme allen zu, die so denken", erklärt der Formel-1-Boss in der 'Daily Mail'. Dies sei vor allem deswegen schon zu unterstützen, da man den Teamgedanken in der Königsklasse immer ganz besonders hoch halte. "Alle wollen eine geschlossene Mannschaft, alle sprechen vom Team. Beide Autos sollen exakt gleich sein. Die Fahrer tragen die gleichen Overalls. Alles sieht nach einem Team aus - eine Mannschaft, die Motorsport betreibt."#w1#

Innerhalb einer Mannschaft müsse es also erlaubt sein, interne Absprachen zu treffen und die "Aufstellung" während eines "Spiels" zu verändern. Mit dieser Meinung steht Ecclestone bei weitem nicht allein da. Auch Eddie Jordan und Flavio Briatore verfolgen den gleichen Ansatz. "Das Verbot der Teamorder macht überhaupt keinen Sinn. Man sollte diese Regel wieder kippen", sagt der Ex-Renault-Teamchef gegenüber 'Sky Italia'.

"Aus meiner Sicht hat Ferrari nichts falsch gemacht", kommentiert Briatore den heiß diskutierten Positionswechsel von Hockenheim. "Hätte man es besser lösen können? Das kann man im Nachhinein immer sagen, aber während des Rennens ist es eine andere Geschichte. Massas Renningenieur hätte es vielleicht nicht kommentieren sollen. Tatsache bleibt aber nun einmal, dass nur ein einziger Fahrer die Weltmeisterschaft gewinnen kann."

"Es ist sinnlos, sich jetzt mit Kritik hinzustellen. Die Regel ist einfach absurd", meint der 60-Jährige. Der Motorsport-Weltrat der FIA soll schon bald über weitere Konsequenzen für Ferrari beraten. Womöglich wird man dann auch über eine Umformulierung oder gar die Abschaffung der Regel sprechen. "Der Vorsitzende dort ist Jean Todt, der Ferrari-Teamchef im Jahr 2002 war, als Barrichello in Österreich Schumacher vorbeilassen musste. Ich denke, die können sich alle in Ruhe zurücklehnen", meint Briatore.