• 30.07.2010 11:04

  • von Fabian Hust

Dyer: Frontflügel können gar nicht ganz starr sein

Ferraris Chefingenieur über den umstrittenen Frontflügel des Ferrari und die Aussichten für den Großen Preis von Ungarn

(Motorsport-Total.com) - Nicht nur die Teamorder sorgte nach dem Großen Preis von Deutschland auf dem Hockenheimring für Diskussionen, sondern auch die Frontflügel-Designs, welche Ferrari und Red Bull einsetzen. Selbst für Laien sichtbar verbogen sich die äußeren Bereiche des Flügels unter hohen Geschwindigkeiten, was zu einer besseren Höchstgeschwindigkeit führt. Dabei sind flexible Frontflügel in der Formel 1 verboten.

Titel-Bild zur News: Chris Dyer

Chris Dyer: Einen ganz starren Frontflügel kann es gar nicht geben

McLaren-Mercedes-Teamchef Martin Whitmarsh äußerte gegenüber Ferrari-Kollege Stefano Domenicali seine Bedenken, doch der Automobilweltverband FIA hat nach der Untersuchung der Modelle im Anschluss des Rennens auf dem Hockenheimring grünes Licht gegeben. Das Design entspricht dem Reglement. Also wird nun auch der britische Rennstall an einem entsprechenden Modell arbeiten.#w1#

Ob Ferrari das neue Modell auch beim Großen Preis von Ungarn einsetzen wird, ist noch nicht entschieden: "Wir hatten in Silverstone und Hockenheim sicherlich denselben Frontflügel", so Ferrari-Chefingenieur Chris Dyer gegenüber lokalen Medien. "Was die Leute bemerkt haben, und wann es die Leute bemerkt haben, diesbezüglich bin ich mir nicht wirklich sicher. Der Frontflügel für Silverstone war eine neue Entwicklung für das Auto, aber es ist lediglich ein weiterer kleiner Schritt."

"Fakt ist, dass man im Training sehen wird, dass es nicht einmal entschieden ist, ob wir diesen Frontflügel hier verwenden werden. Denn andere Teile des Autos haben andere Charakteristiken, und was für Silverstone oder Hockenheim gut war, ist hier nicht zwangsläufig ebenfalls gut. Ein Programmpunkt wird also beinhalten, dass wir uns die verschiedenen Frontflügel-Optionen anschauen. Dann werden wir sehen, welchen wir schlussendlich verwenden werden."

Von einer laut Reglement verbotenen Flexibilität will Dyer nichts wissen: "Alles verbiegt sich. Nichts ist unbegrenzt starr. Aber all diese Aerodynamik-Dinge werden ziemlich straff durch die Regulierungen kontrolliert. Es gibt eine Vielzahl an Tests und Regeln, denen wir genügen müssen."

Zudem sei nicht nur der neue Frontflügel für den Leistungssprung bei den "Roten" verantwortlich: "Das Auto hat sich in vielerlei Hinsicht verbessert. Technologien wie der F-Schacht oder der auspuffangeströmte Diffusor sind ziemlich groß und ziemlich offensichtlich, also reden die Leute darüber. Aber die Leistungsverbesserung, welche wir vornehmen konnten, ist nicht nur durch einen Teil Technologie zustande gekommen."

Unter anderem habe man in Hockenheim auch einen neuen Unterboden eingeführt. Man könne in der modernen Formel 1 auch nur noch ganz selten ein Teil an das Auto montieren, das für einen deutlichen Geschwindigkeitszuwachs sorgt: "Es gibt drei oder vier Dinge, die weniger offensichtlich sind, aber sie tragen alle im selben Umfang dazu bei."

Nach dem starken Auftritt in Hockenheim erwartet Dyer auch beim Rennen auf dem Hungaroring, einer völlig anderen Rennstrecke, eine "gute Leistung": "Wir hatten das Gefühl, dass Hockenheim vielleicht eine Strecke war, die besser zu unserem Auto gepasst hat als Silverstone. Hier sollten wir uns meiner Meinung nach in einer ähnlichen Situation befinden. Wir erwarten, an diesem Wochenende konkurrenzfähig zu sein, um das Podium und um den Sieg zu kämpfen."

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