• 06.07.2002 18:25

  • von Marcus Kollmann

Dupasquier: Ein Boxenstopp im Rennen ist kein Problem

Der Franzose im Gespräch über die Qualifikation, die Leistung von Montoya, die Performance der Reifen und mögliche Rennstrategien

(Motorsport-Total.com) - Nachdem es in den Freien Trainings und zur Halbzeit der Qualifikation zunächst so ausgesehen hätte als ob ein Bridgestone-bereifter Rennfahrer die Pole Position fahren würde, verschob sich das Kräfteverhältnis während der für die Startaufstellung alles entscheidenden Session zu Gunsten der Michelin-Teams.

Titel-Bild zur News: Pierre Dupasquier

Dupasquier war mit der Reifenperformance rundum zufrieden

Bedingt durch die steigenden Temperaturen und die dadurch besser funktionierenden Reifen und mehr Gummiabrieb auf der Strecke, konnte sich nicht nur Juan-Pablo Montoya in 1:18.998 Minuten die begehrte Startposition sichern, sondern mit Ralf Schumacher (Startplatz 4), Kimi Räikkönen (Startplatz 5), David Coulthard (Startplatz 6), Jarno Trulli (Startplatz 7) und Mika Salo (Startplatz 8), fuhren weitere fünf Michelin-Piloten in die Top 10. Für Motorsportdirektor Pierre Dupasquier Grund zur Freude.

Frage: "Juan-Pablo Montoya hat jetzt vier Pole Positionen hintereinander geholt. Das war doch eine beeindruckende Runde von ihm am Ende der Qualifikation oder?"
Pierre Dupasquier: "Wir gewöhnen uns langsam daran, dass Juan-Pablo es so macht. Er ist der Typ Fahrer, der bei seinen ersten Versuchen die beste Linie in jeder Kurve herausfindet und das am Ende der Session dann in einer Runde umsetzt. Darin ist er wirklich gut. Wenn man das tun kann, dann hat man immer die Chance auf Pole zu fahren. Er ist ein Fahrer der in der Lage ist zu überraschen, und es ist klar, dass Williams und BMW heute fantastische Arbeit geleistet haben."

Frage: "Wie beurteilen Sie Michelins Performance am heutigen Tag?"
Dupasquier: "Ich bin sehr zufrieden. Wir mussten uns nach dem Rennen auf dem Nürburgring die dort benutzten Reifen genauer ansehen, denn die waren zwar in der Qualifikation gut gewesen, hatten während des Rennens jedoch sanft behandelt werden müssen. Genau hier haben wir jetzt einen anderen Ansatz. Auch wenn Juan-Pablo die Pole Position geholt hat, so denke ich doch, dass wir hier im Rennen besser sein werden als wir es in der Qualifikation sein konnten. Die Reifen schienen gut und konstant. Nach dem was wir bislang gesehen haben, wissen wir, dass man im Rennen mit nur einem Stopp durchkommen kann. Ich mache mir keine Sorgen über den Verschleiß. Wenngleich es in unserem Business keine Garantien gibt, so wird sich spätestens morgen zeigen, ob meine Vermutung richtig war."

Frage: "Die Teams konnten an diesem Wochenende in Silverstone bislang nur an einem Tag auf trockener Strecke fahren. Inwiefern ist das bei der Vorbereitung auf ein regenfreies Rennen ein Nachteil?"
Dupasquier: "Jeder sitzt im selben Boot, also es ist es für alle gleich. Rein von der Theorie her ist es natürlich ein enormer Nachteil, denn alle Teams wollen so viel es geht bei trockenen Bedingungen fahren, um alle möglichen Abstimmungsoptionen durchspielen zu können. Der Regen hat das gestern verhindert, jedoch gab er uns die Gelegenheit die Regenreifen besser beurteilen zu können. Wie wir aber heute gesehen haben, so war es kein großer Nachteil. Mit einem Auto auf Pole Position und fünf weiteren in der Top 8, war das eine gute Qualifikation für uns."