• 20.06.2002 18:15

  • von Reinhart Linke

Dupasquier: Alle Teams profitieren von Verbesserungen

Michelin-Motorsportdirektor Pierre Dupasquier erklärt im Interview, wie sich die neue Streckenführung auf die Reifen auswirkt

(Motorsport-Total.com) - Michelin-Motorsportdirektor Pierre Dupasquier sprach am Donnerstag am Nürburgring auf der offiziellen Pressekonferenz über die Reifen für den neunten Saisonlauf. Außerdem nahm der Franzose zu den zahlreichen Reifenschäden am vergangenen Wochenende beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans Stellung und äußerte sich zu den Berichten, wonach BMW-Williams und McLaren-Mercedes unterschiedliche Reifen benötigen.

Titel-Bild zur News: Pierre Dupasquier

Dupasquier: Änderungen werden sich kaum auf die Reifen auswirken

Frage: "Können sie uns erklären, wie das neue Streckenlayout die Reifen beeinflusst?"
Pierre Dupasquier: "Wir haben eine Simulation gemacht und es beeinflusst die Reifen vermutlich nicht sehr. Es sind keine Änderungen, die die Reifen für den Grand Prix stark verändern sollten, also erwarten wir keine Änderungen bei der Haltbarkeit oder dem Graining. Zumindest keine großen."

Frage: "Letztes Jahr machte der Sieger des Rennens einen Boxenstopp, die Strategie des zweitplatzierten waren zwei Stopps. Denken sie, dass es Änderungen an der Strategie geben wird?"
Dupasquier: "Ich denke nicht, dass die Strategie durch die Änderungen beeinflusst wird. Was beeinflusst wird, ist die Wahl der Reifen und die Entscheidung, wie man am konkurrenzfähigsten ist. Wir werden nach dem Freien Training am Freitag sehen, wie die entsprechende Strategie aussieht. Möglicherweise zwei, drei oder vier Stopps, ich weiß so etwas nie!"

Frage: "Letztes Wochenende hatten sie eine etwas harte Zeit in Le Mans. Erwarten sie ähnliche Probleme beim Grand Prix?"
Dupasquier: "In Le Mans stellten sie möglicher Weise fest, dass die Top-Autos einige Reifenschäden hatten und einige andere Autos überhaupt keine Schäden hatten. Die Fahrer der drei ersten Autos waren gebeten worden, auf der Strecke zu bleiben, was sehr viel hilft und zusätzlich waren sie pro Runde zwei Sekunden schneller als die anderen. Glücklicher Weise erwartet man in einem Grand Prix nicht so viele Karbonteile und Steine auf der Strecke. Die Le-Mans-Fahrer sagten, dass durch die Kiesbetten spitze Steine auf die Straße geworfen wurden, wodurch die drei ersten Autos Reifenschäden bekamen."

Frage: "Es wurde viel über das Thema berichtet, dass BMW-Williams und McLaren-Mercedes unterschiedliche Reifen benötigen. Stehen sie unter Druck, spezielle Reifen herzustellen?"
Dupasquier: "Nein. Wir haben ganz spezielle Beziehungen zu jedem und haben damit keine Probleme gehabt. Jedes Mal, wenn wir eine bedeutende Verbesserung an den Vorder- oder den Hinterreifen gemacht haben, wurde dies von beiden Firmen als Verbesserung wahrgenommen."