GP Saudi-Arabien
Dschidda-Samstag in der Analyse: Kosten solche Fehler Norris die WM?
F1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Glock über Norris: "Kostet dich am Ende die WM" +++ Mercedes: P1 wäre drin gewesen +++ Verstappen: Nicht mit Pole gerechnet +++
Tsunoda: Fehler in letzter Runde
Auch zwischen den Red-Bull-Fahrern war der Abstand am Ende groß. Yuki Tsunoda war als Achter neun Zehntel langsamer als sein Teamkollege auf der Pole. Dabei war er vorher deutlich näher an Max Verstappen dran.
Er berichtet, dass er in seiner Q3-Runde in Kurve 4 das Auto fast verloren habe, was "frustrierend" sei. Wenn er zu hart pushe, dann breche immer wieder das Auto aus, erklärt er. Es sei schwierig, das Limit des RB21 zu finden.
Er ergänzt zudem: "Wir hatten keine gute Pace in den Longruns, um ehrlich zu sein. Also wird es morgen kein einfaches Rennen." Sonderlich optimistisch klingt er nicht.
Hamilton nur Siebter: "Wir geben nicht auf"
Auch der Rekordweltmeister zählte mit P7 zu den Verlierern heute. Die reine Position ist dabei nicht das große Debakel, sondern eher der Rückstand von mehr als einer halben Sekunde auf den Teamkollegen.
"Ich war das ganze Wochenende über nirgendwo", gesteht er bei Sky und erklärt, er sei daher glücklich, es überhaupt in Q3 und auf P7 geschafft zu haben.
"Der Versuch, sich auf einer einzigen Runde mit dem Auto zu verbinden, ist etwas, das ich im Moment sehr schwierig finde", gesteht er. Daher sei es wieder einmal ein schwieriges Qualifying gewesen.
"Die letzte Runde war nicht spektakulär, aber ich habe mich das ganze Wochenende über verbessert", betont er und ist darum bemüht, die positiven Aspekte hervorzuheben. "Wir geben nicht auf", verspricht er.
Hülkenberg: Runde war direkt am Anfang kaputt
Für den einzigen deutschen Fahrer im Feld war heute bereits in Q1 Feierabend. Er verrät bei Sky, in seinem letzten Q1-Versuch sei in Kurve 1 innen das Rad stehengeblieben und er habe "Kurve 2 komplett verpasst."
Er berichtet: "Auf der Outlap hat der Vorderreifen sich nicht so gut angefühlt, auch ausgangs der letzten Kurve, als ich die Runde eröffnet habe. Darum habe ich ein bisschen früher gebremst, aber ich konnte das Auto irgendwie nicht stoppen."
"Nicht optimal, weil da wäre schon ein bisschen was gegangen noch heute", ärgert er sich und erklärt, zumindest Q2 wäre drin gewesen. So geht es für ihn morgen jetzt nur von P18 ins Rennen.
Glock: "Das kostet dich am Ende die WM"
Experte Timo Glock sagt über den Crash von Lando Norris bei Sky: "Das darf ihm nicht passieren in den entscheidenden Momenten." Denn solche Fehler habe es vom Briten "schon sehr oft in der Vergangenheit" gegeben.
"Und das kostet dich am Ende die WM", warnt Glock, der betont: "Das Wichtigste ist, dass du dich nicht runterziehen lässt von diesen Fragen, die ja immer am Ende wieder die gleichen sein werden."
"Das tut schon weh, aber er ist jetzt erfahren genug zu wissen, was er tun muss, um da rauszukommen und vielleicht nach dem Triple-Header jetzt auch mal so ein bisschen versuchen durchzuatmen nach dem Wochenende, einen klaren Kopf zu bekommen und dann wieder neu anzugreifen", so der Experte.
Mercedes: Pole wäre drin gewesen
Hätte Max Verstappen um ein Haar gar nicht auf Pole gestanden? Zumindest betont Toto Wolff bei Sky: "Die Pace im Auto war da, es war auch die Pace für die Pole da." Doch am Ende fehlten George Russell 0,113 Sekunden.
Auch für Teamkollege Kimi Antonelli wäre womöglich "eine Position mehr" drin gewesen, "aber sie haben halt beide dann am Ende in der einen Runde einen kleinen Fehler gehabt, und das kann passieren", so der Teamchef.
Auf Nachfrage erklärt er dann noch, er "hoffe", dass dafür morgen der Sieg möglich sei. "Ich glaube, wir sind eine solide Größe da, wo wir sind", so Wolff, der aber auch betont: "Piastri war im Longrun der Schnellste."
Trotzdem sei morgen "alles möglich".
Verstappen: Nicht mit der Pole gerechnet
Der Weltmeister selbst hat auch nicht damit gerechnet, morgen vom besten Startplatz loszufahren. Er sei "sehr happy", sagt er und erklärt: "Ich habe definitiv nicht erwartet, hier nach dem FT3 auf der Pole zu stehen."
"In der Nacht erwachte das Auto zum Leben. Wir haben ein paar letzte Änderungen vorgenommen, und es war viel angenehmer zu fahren", berichtet er und erklärt, er habe einfach mehr Grip gehabt.
"Hier im Qualifying Erster zu sein, ist natürlich die beste Ausgangsposition für morgen. Auch wenn ich denke, dass es im Rennen schwierig sein wird, [die McLaren-Fahrer] hinter sich zu halten", so Verstappen.
"Aber wir werden es versuchen", verspricht er.
Marko: McLaren hat wohl geblufft
Warum war McLaren in FT3 noch so weit vorne? Helmut Marko erklärt bei Sky: "Ich glaube, dass heute Vormittag McLaren stark geblufft hat und die ganz wenig Benzin nur im Auto hatten."
Zudem habe man selbst auch das Auto noch einmal verbessert, und es sei natürlich auch "eine mega Runde wieder einmal von Max" gewesen. Doch was heißt das nun für das Rennen?
"Man kann nur hoffen, dass diese Änderungen auch auf die Renndistanz sich auswirken", so Marko, "aber wenn du als Erster vorne losfährst und in 'Fresh Air' bist, ist das Leben wesentlich leichter. "
Denn das Überholen sei "auch auf dieser Strecke" schwierig, so Marko.
Piastri: Mehr war nicht drin
Lediglich 0,010 Sekunden fehlten zur Pole, doch der Australier betont nach P2: "Um ehrlich zu sein, war ich ziemlich zufrieden [mit meiner Runde]. Es war nicht mehr viel drin in dieser Runde. Ich bin also zufrieden mit meiner Leistung."
Er habe im Qualifying von Anfang an etwas Rückstand gehabt, "und die letzte Runde fühlte sich dann mehr oder weniger wie das Beste an, was ich hätte machen können", so der McLaren-Pilot.
Er betont: "Es ist noch alles offen für den Kampf morgen. Ich denke, unsere Pace ist gut. Es wird ein hartes Rennen und die Reifen sind etwas weicher als letztes Jahr. Wir werden sehen, ob uns das zum Vorteil gereicht."
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Das spektakuläre Qualifying in Dschidda hat bei euch die Lust geweckt, selbst mal wieder hautnah Formel-1-Boliden an der Rennstrecke zu erleben? Dann müsst ihr dafür nicht extra nach Saudi-Arabien fliegen!
Schon in drei Wochen findet auf dem Hockenheimring auch in diesem Jahr wieder die ADAC Hockenheim Historic statt. Zur 20. Austragung vom 9. bis zum 11. Mai haben sich mehr als 500 Teilnehmer angekündigt.
Allein die Baujahre der teilnehmenden Formel-1-Boliden umfassen sechs Jahrzehnte. Nach einjähriger Pause ist auch die britische Organisation "Masters Historic Racing" wieder mit gleich vier Rennserien am Start.
Die "Masters Racing Legends for 1966 to 1985 F1 Cars" bildet hier die Königsklasse. Die Kategorie ist jenen Formel-1-Boliden vorbehalten, die von einem 3-Liter-V8-Saugmotor angetrieben werden.
Und während in der "Historic Grand Prix Car Association" Rennwagen aus der Frühzeit des Grand-Prix-Sports, also von den 1920ern- bis hinein in die 1960er-Jahre, zur Austragung kommen, schlägt die BOSS-GP-Serie die Brücke zur Neuzeit.
Neben den Boliden der Formel Renault sowie der GP2 stehen auch Formel-1-Renner von Benetton, Toro Rosso oder Lotus aus der Zeit nach der Jahrtausendwende im Teilnehmerfeld.
Wochenendtickets gibt es bereits ab 54 Euro, Tageskarten sogar schon ab 17 Euro. Für alle Familien gibt es ein besonders attraktives Angebot, denn Kinder unter 14 Jahren haben sogar freien Eintritt.
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Jetzt Session-Ticker öffnen!
In zehn Minuten beginnt dann auch das Qualifying in Dschidda und wir verlagern das Geschehen damit erst einmal wieder in unseren Session-Ticker. Hier ist also kurz Pause, nach dem Ende der Qualifikation geht es an dieser Stelle weiter mit den Stimmen zum Samstag.
Und wenn ihr wissen wollt, wie ihr die Formel 1 am Wochenende im Livestream sehen könnt, dann erfahrt ihr das hier!
Die knappsten Qualifyings
Lediglich 0,024 Sekunden trennten Lando Norris und Oscar Piastri vorhin in FT3. Unsere Fotostrecke zeigt allerdings, dass es sogar noch deutlich enger geht:
Brown: Sind nicht so klar vorne
Nicht nur Brundle zweifelt an einer McLaren-Dominanz, auch Zak Brown stellt bei Sky klar, dass das Auto zwar "gut" sei. Aber: "Ich glaube nicht, dass der Abstand, den man in FT3 gesehen hat, [im Qualifying] derselbe sein wird."
"Ich denke, dass wir im Moment vorne liegen, aber nicht so weit, wie wir es in FT3 gesehen haben", stellt er klar und prophezeit, es werde "das übliche" enge Formel-1-Qualifying werden.
"Mercedes war gestern sehr stark. Sie scheinen im bisherigen Saisonverlauf am stärksten gewesen zu sein. Ich wüsste also nicht, warum sich das ändern sollte", nennt er ein konkretes Beispiel.
Zudem habe er auch Verstappen ("Max ist Max") und Leclerc ("Charles war schnell") auf der Rechnung.
Wie spannend wird es gleich?
Ist die Pole nach der starken Vorstellung in FT3 wirklich bereits an McLaren vergeben? Experte Martin Brundle ist sich da nicht so sicher. "Ich denke, es wird enger werden, wenn sie den ganzen Sprit rausnehmen und alles aufdrehen", so Brundle bei Sky.
Es gebe "eine Reihe von Fahrern", die McLaren das Leben gleich schwer machen könnten, so der ehemalige Formel-1-Pilot. Am ehesten sind das wohl George Russell, Charles Leclerc und Max Verstappen.
Lewis Hamilton scheint nach P12 im dritten Training dagegen ganz andere Probleme zu haben. Der Rekordweltmeister sagte bereits gestern, dass er es erst einmal überhaupt in die Top 10 schaffen müsse.
Wolff: Mercedes hatte "kein Gespräch" mit Verstappen
Toto Wolff hat sich bei Sky vorhin zum Thema Max Verstappen und einem möglichen Wechsel zu Mercedes geäußert. Dort erklärt er: "Ich sage immer, ich flirte nicht außerhalb, wenn ich in der Beziehung glücklich bin."
Und gemeint ist in diesem Fall die Beziehung mit seinen beiden Fahrern. Er sei "super glücklich mit der Besetzung, die wir haben", stellt er klar und betont: "Ich könnte mir nichts Besseres wünschen, und Max ist bei Red Bull."
Er versichert daher: "Wir haben noch kein Gespräch geführt."
Verwarnung für Doohan
Und da haben wir die beiden Doohan-Urteile auch schon: Logischerweise bekommt auch er eine Warnung ("Warning") und eine eine Verwarnung ("Reprimand"), also die gleiche Strafe wie bei Lawson gestern.
Mal schauen, ob es im Verlauf des Wochenendes noch einen weiteren Übeltäter geben wird ...

