• 23.03.2003 12:17

  • von Marco Helgert

Doppelausfall für Jaguar

Ein Wochenende mit vielen Problemen endete mit einem Doppelausfall für Jaguar, bis Brasilien soll der R4 zuverlässiger werden

(Motorsport-Total.com) - Aufgrund der Probleme an den letzten beiden Tagen, wäre es fast ein kleines Wunder gewesen, wenn beide Jaguar das Ziel erreicht hätten. Zuerst fand sich Antonio Pizzonia mitten im Starttumult wieder, wobei er sich den Frontflügel am drehenden Renault von Trulli abstreifte. In Runde 43 kreiselte er nach einem vermuteten Bremsproblem in den Kies. Mark Webber hielt sich alle Probleme vom Leib, ehe der Ölkreislauf des Cosworth-Motors in Umlauf 35 den Dienst quittierte."

Titel-Bild zur News: Antonio Pizzonia

Antonio Pizzonia ereilte das Pech bereits beim Unfall in der ersten Kurve

"Enttäuschend", so die Zusammenfassung von Mark Webber. "Aber was unseren Speed angeht, so ist es auch ermutigend. Das Problem mit der Benzinzufuhr, was uns das ganze Wochenende begleitet, kam und ging während des Rennens immer wieder. Dennoch waren der Speed und die Balance des Autos gut. Ich konnte dem Zwischenfall in der ersten Kurve entgehen und griff hart an. Es wären Punkte möglich gewesen ? selbst nach dem ersten Stopp."

Mark Webber stand bei diesem Halt lange still, ehe er wieder auf die Strecke konnte. "Das hat mich vielleicht 30 Sekunden gekostet, aber als ich wieder draußen war, konnte sich die Leistung des Autos sehen lassen. In Runde 35 mussten wir dann aber endgültig aufgeben. Das Potential des Autos ist offensichtlich und wir müssen einfach ruhig bleiben, die Köpfe unten behalten und unsere nächsten Schritte tun, damit wir die wahren Fähigkeiten des Autos herauspressen."

Pizzonias Rennen dagegen war nach dem Zwischenfall in der ersten Runde bereits gelaufen: "Mein Rennen endete effektiv mit dem Zwischenfall in der ersten Kurve. Ich wurde von hinten getroffen und fuhr in ein anderes Auto, wobei ich den Frontflügel beschädigte. In der ersten Runde bereits die Boxen anzusteuern hat dann zu viel Zeit gekostet, um im Rennen noch Eindruck zu schinden. Dennoch fehlt es mir noch an Rennerfahrung, und so war es gut, dass ich recht lange fahren konnte."

"Die Balance des Jaguar R4 war gut, und er hat sich auch gut angefühlt, aber in Runde 43 war alles vorbei. Es hat sich wie ein Bremsproblem angefühlt", erklärte Pizzonia. "Das Heck des Autos brach einfach aus. Ich war nur noch Passagier und drehte mich in den Kies. Als nächstes kommt mein Heimrennen, und in Anbetracht der Arbeit, die in die Lösung der Probleme von diesem Wochenende gesteckt werden wird, sollten wir in Interlagos einen guten Fortschritt erzielen."

Auch Dr. Mark Gillan, Chef der Leistungskontroller bei Jaguar, zieht kein wirklich gutes Fazit des Malaysia-Rennens: "Es war von Beginn an ein schwere Wochenende. Wir hatten viele Probleme, die Benzinzufuhr ist nur das bekannteste. Der Zwischenfall in der ersten Kurve hat viele Autos betroffen, aber es war sicher keine Schuld von Antonio. Mark fuhr ein stürmisches Rennen, doch mögliche Punkte wurden vom Ölproblem geraubt. Wir haben das schon länger auf den Monitoren verfolgt. Als klar wurde, dass er nicht durchfahren kann, holten wir ihn rein um keine ernsten Schäden am Motor zu riskieren."

"Was Antonio anbetrifft, so sind wir nicht sicher, warum er sich drehte, aber es scheint ein Bremsproblem gewesen zu sein", fuhr Gillan fort. "Der Jaguar R4 war heute wieder schnell. Ein Blick auf die Sektorenzeiten von Mark zeigt dies deutlich. Beide Fahren haben gearbeitet und waren, trotz der Ausfälle, professionell und positiv. Der Speed ist zweifelsohne da. Zuverlässigkeit wird uns Punkte bringen, und darauf werden wir uns nun alle konzentrieren."