• 06.03.2004 11:57

  • von Marco Helgert

Doppel-Qualifying auf dem Prüfstand

Nach dem ersten Doppel-Qualifying in der Formel 1 mehren sich die kritischen Stimmen; ist der neue Modus zu verwirrend?

(Motorsport-Total.com) - Die erste Doppel-Qualifikation, bei der die Fahrer zwei zusammenhängende Qualifikationen fahren müssen, ist vorüber. Jubelgesänge erfuhr das neue Format jedoch nicht, vielmehr äußerten viele Beteiligten der Formel 1 Kritik am neuen System. Es sei zu langweilig und besitze ein nicht zu unterschätzendes Verwirrungspotenzial für die Zuschauer.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello und Ehefrau Silvana

Die Formel-1-Fahrer (hier Barrichello) haben beim Qualifyings viel Wartezeit

"Für die Öffentlichkeit dürfte das etwas verwirrend sein", so McLaren-Pilot David Coulthard. "In der ersten Session haben die Leute geschrien, wenn ein Auto schnell war. Ich kann mir vorstellen, dass einige Australier gedacht haben, sie hätten nun eine Qualifying-Wette gewonnen, bis ihnen ihr Sitznachbar gesagt hat, dass dies ja eigentlich nicht das Qualifying ist."#w1#

Neues Qualifying-System "gefährlich"?

Selbst Michael Schumacher erklärte: "Auch für uns ist das nicht wirklich aufregend, aber die Zuschauer und die Medien wollten eben etwas anderes", so der Schnellste der Qualifikation. "Die Medien haben sich vor zwei oder drei Jahren beschwert und es wurde etwas geändert. Dann gab es wieder eine Beschwerde, und wieder wurde was geändert. Nun haben wir eben das, und jetzt kann man sich wieder beschweren ..."

Minardi-Teamchef Paul Stoddart sprach sogar davon, dass das neue Format "gefährlich" ist. "Es ist nicht genug Zeit zwischen den Sessions, um das Auto sorgfältig vorzubereiten", so der Australier. Trotz der Kritik, McLaren-Teamchef Ron Dennis uns sein Amtskollege bei BAR-Honda, David Richards, wollen vorerst an dieser Regelung festhalten.

Drei Rennen Bewährungsfrist für den neuen Modus?

"Es war das erste Mal, dass wir dieses Format probiert haben", so Dennis. "Wir sollten mindestens drei Rennen lang daran festhalten, dann können wir das analysieren. Es ist zu früh, um zu sagen, ob es ein gutes oder schlechtes Format ist. Wenn es aber nicht funktioniert, dann sollten wir es ändern."

David Richards hat diesbezüglich schon eine Idee. "Eine freie Session wäre zur Bestimmung der Startreihenfolge für die Zuschauer wohl das Beste", so der Brite, der damit wieder zum System von 2002 und davor zurückkehren würde. "Wir sollten auf sie (die Zuschauer; d. Red.) hören."

Einen großen Mitstreiter haben die Gegner des neuen Formates: Bernie Ecclestone. Der Formel-1-Chef nannte die neue Regelung "lächerlich", kann aber alleine natürlich nichts gegen sie ausrichten. Seiner Meinung nach sollte man aber wieder zu zwei einstündigen Sessions zurückkehren. Die Diskussionen über das neue Qualifying werden wohl noch etwas andauern.

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