Doohan-Unfall: DRS-Automatisierung ist für Max Verstappen "nicht notwendig"
Braucht die Formel 1 ein Sicherheitssystem, um das DRS vor den Kurven automatisch zu schließen? Verstappen sieht keinen Handlungsbedarf, Albon wittert eine Chance ...
(Motorsport-Total.com) - Der schwere Unfall von Jack Doohan in Suzuka hat die Diskussionen über das DRS-System neu entfacht. Die zentrale Frage ist, ob künftig ein technisches System erforderlich ist, das den Heckflügel vor Kurven automatisch schließt, um ähnliche Unfälle zu verhindern.

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Max Verstappen sieht keinen Grund, das DRS-System zu automatisieren Zoom
George Russell, Direktor der Formel-1-Fahrergewerkschaft (GPDA), sieht keine Notwendigkeit für eine Änderung. Der amtierende Weltmeister Max Verstappen teilt diese Ansicht - und kann sich eine Kritik an der Konkurrenz offenbar nicht verkneifen!
"Ich denke, die erfahreneren Fahrer wissen, dass man in Kurve 1 das DRS selbst schließen muss, weil man mit Vollgas in die Kurve fährt, oder?", meint der Red-Bull-Pilot und macht damit noch einmal deutlich, dass der Unfall durch einen Fahrfehler von Doohan entstanden ist.
Verstappen sieht keinen schnellen Handlungsbedarf
"Ich weiß nicht, vielleicht war es ein bisschen Unerfahrenheit, dass es passiert ist", grübelt der 27-Jährige. Dennoch müsse entschieden werden, ob daraus Lehren gezogen und Veränderungen vorgenommen werden sollten.
"Ich denke, es ist eher für nächstes Jahr geplant, ob wir mit dieser Automatisierung - wie auch immer ich es nenne, ich weiß nicht, wie es heißt - fahren. Für mich ist jetzt, für dieses Jahr, kein automatisches Schließen des DRS notwendig", stellt Verstappen klar, dass es keinen dringenden Handlungsbedarf zugunsten der Sicherheit gibt.
Alexander Albon sieht das zumindest in Teilen anders. "Ich denke, wir sollten etwas haben, allein schon angesichts der großen Abhängigkeit von Flexi-Wings, Mini-DRS, Heckflügel-DRS und all diesen Dingen", meint der Williams-Pilot. "Es ist in vielerlei Hinsicht einzigartig."

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Der heftige Unfall von Doohan hat die DRS-Diskussion losgetreten Zoom
"Ich sehe es als eine Fähigkeit, aber möglicherweise auch als unnötiges Risiko", glaubt der 29-Jährige, dass vergleichbare Unfälle in Zukunft nicht ausgeschlossen sind. Außerdem würde ein automatisches System möglicherweise dabei helfen, künftig noch zusätzliche DRS-Zonen auf den Strecken einzurichten.
DRS-Automatisierung als neue Chance?
"Nehmen wir zum Beispiel Japan. Wir beschweren uns über zu wenig Überholmanöver", erinnert Albon daran, dass sich die Top-Sechs am vergangenen Wochenende im Rennen nicht verändert haben. "Wir könnten problemlos eine DRS-Zone einrichten."
"Ich denke, der Grund, warum wir keine DRS-Zonen hinzufügen, ist, dass es Kurven gibt. Genau wie in Silverstone", kennt der Williams-Pilot die Problematik. "Wenn wir ein automatisiertes System hinzufügen können, wäre es für die FIA und die Formel 1 einfacher, mehr DRS-Zonen hinzuzufügen?"
"Ich weiß, dass das nicht immer die reinste Art des Rennsports ist", so Albon, der für die Spannung der Rennen allerdings Chancen sieht, vor allem in Japan. "Vielleicht wäre die Idee, [eine DRS-Zone] nicht vor der 130R zu haben, sondern aus Kurve 11 heraus."
"Auf diese Weise wird man nicht automatisch in Kurve eins überholt, wenn man eine doppelte DRS-Zone hintereinander hat. Ich denke, das könnte eine Überlegung sein. Das ist meine Meinung dazu." Das letzte Wort in der DRS-Debatte ist noch nicht gesprochen.


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