• 10.07.2008 17:29

  • von Roman Wittemeier

Donington legt Umbaupläne offen

Die Besitzer der Donington-Strecke haben ihre Pläne zum Umbau der Strecke bis zum ersten Grand Prix 2010 vorgestellt

(Motorsport-Total.com) - Donington wird für die Formel 1 fit gemacht. Zur Überraschung vieler Fachleute hatte Bernie Ecclestone kürzlich bekannt gegeben, dass man den britischen Grand Prix ab 2010 in der Nähe von Nottingham austragen werde. Während es noch viele Zweifler gibt, die den Besitzern und Betreibern der Strecke die nötigen Umgestaltungsmaßnahmen nicht zutrauen, haben die Verantwortlichen bereits ihre Pläne offen gelegt. In Donington will man insgesamt 125 Millionen Euro investieren, angeblich stünden bereits Geldgeber mit Koffern vor der Tür.

Titel-Bild zur News:

Großer Deal: Donington hat Silverstone den Grand Prix weggeschnappt

Die aktuellen Umbaumaßnahmen an der Strecke, die der deutsche Formel-1-Architekt Hermann Tilke mitgestaltet hat, betreffen vor allem den Bereich vor der Start-Ziel-Geraden. Dort soll eine Schleife eingefügt werden, damit der Kurs von zurzeit vier Kilometern Länge um rund 800 Meter erweitert wird. Konsequenz: die Gerade würde länger, es ergäbe sich möglicherweise eine weitere Überholmöglichkeit.#w1#

Baubeginn bereits im Oktober

In einem ersten Schritt sollen auch neue Boxenanlagen entstehen, versprach Strecken-Teilhaber Simon Gillett in der aktuellen Ausgabe des Magazins 'Autosport'. "Wir werden die Garagen und den Paddockbereich im kommenden Jahr im Infield hochziehen. Es gibt keinen Grund, warum während dieser Bauphase nicht auch Rennen stattfinden sollten", beruhigte Gillett viele Motorrad-Fans, die bereits um die Austragung des MotoGP-Rennens im Juli 2009 fürchten.

Einige Monate lang soll allerdings höchstens Testbetrieb in Donington möglich sein. "Während dieser Phase machen wir unsere Strecke nach den FIA-Vorgaben fit und bauen auch die neuen Asphaltbänder für die Start-Ziel-Gerade und die Boxengasse. Wir müssen an den Barrieren kaum etwas ändern, denn unsere Auslaufzonen sind in Ordnung. Wir schauen uns trotzdem noch einmal die von FIA und FOM favorisierten Auslaufzonen an, wo es einen Mix aus Asphalt und Kies gibt."

Boxengasse und Start-Ziel-Gerade sollen deutlich verändert werden Zoom

Skeptiker sollen verstummen

Während die Donington-Verantwortlichen scheinbar alles durchdacht, finanziert und geplant haben, bleiben gerade in der Region Silverstone viele Zweifel. "Ich weiß, was solche Pläne nach sich ziehen", gab Silverstone-Manager Richard Phillips zu bedenken. "Es braucht eine Menge Zeit. Vielleicht bekommen sie es hin. Ich wünsche ihnen viel Glück." Auch auf baurechtlicher Seite gibt es offenbar noch Bedenken, denn eine Genehmigung scheint noch nicht vorzuliegen.

"Ich kann nichts tun, solange ich keine konkreten Baupläne vorliegen habe", hieß es von einem Sprecher der Region Leicestershire. Er machte den Organisatoren allerdings Mut: "Wenn es einer schafft, dann wir." Donington-Teilhaber Gillett lassen die skeptischen Kommentare kalt: "Wir mussten ja lange warten. Wenn wir die Pläne offen gelegt hätten, bevor wir den Formel-1-Vertrag bekannt gaben, dann hätten wir ja die Katze aus dem Sack gelassen. Man unterschreibt keinen Vertrag mit Bernie Ecclestone, wenn man nicht lange und intensiv darüber nachgedacht hat. Wir sind bereit."