• 02.11.2009 08:16

  • von Fabian Hust

Donington-Eigentümer Tom Wheatcroft verstorben

Tom Wheatcroft, der Eigentümer der Rennstrecke von Donington Park, ist am Samstag nach langer Krankheit verstorben

(Motorsport-Total.com) - Der Motorsport hat am Samstag mit Tom Wheatcroft eine bedeutende Größe verloren. Der Eigentümer der Rennstrecke von Donington verlor im Alter von 87 Jahren den langen Kampf gegen eine Krankheit.

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Der Besitzer der Rennstrecke von Donington ist verstorben

Wheatcroft hatte in den 1970er Jahren die Rennstrecke als Bühne für den Motorsport wieder aufleben lassen und arbeitete zuletzt mit seinen Geschäftspartnern daran, die Formel 1 auf den Kurs zu holen. Dieses Vorhaben scheiterte in der vergangenen Woche endgültig an der mangelnden Finanzierung.#w1#

Wheatcroft war schon immer ein großer Motorsport-Fan gewesen. In den 1930er Jahren verbrachte er regelmäßig Zeit an der Rennstrecke, war Augenzeuge der Zweikämpfe zwischen den Grand-Prix-Autos der Auto Union und Mercedes-Benz. Mit Grund und Immobilien verdiente der Brite ein Vermögen und konnte es sich leisten, die Rennstrecke 1971 zu kaufen.

1985 wurde die Rennstrecke auf einer Länge von knapp über vier Kilometern verlängert - in Vorbereitung auf den ersten Motorrad-Grand-Prix in Großbritannien, der 1987 ausgetragen wurde. Aber sein Ziel war es gewesen, die Formel 1 wieder auf die Strecke zurückzuholen. 1993 war es soweit, 55 Jahre nach dem letzten Grand Prix fand auf dem Kurs der Große Preis von Europa statt.

Es war Ayrton Senna, der sich den Sieg vor Damon Hill in einem aufregenden Regen-Rennen sicherte. Aber die Formel 1 verlor die Strecke nach nur einem Rennen, und bis im Jahr 2007 erneut ein Vertrag mit der Formel 1 abgeschlossen wurde, konnte man von der Rennserie nur träumen.

Doch das Comeback 2010 scheitert an der Finanzierung. Wheatcroft und sein Sohn mussten zudem gegen den Pächter der Rennstrecke, die Donington Ventures Leisure Ltd., im April dieses Jahres rechtliche Schritte einleiten, da Mieten in Höhe von von rund 1,1 Millionen Euro offen waren. Dieser Fall konnte jedoch bald gelöst werden.

McLaren-Mercedes-Teamchef Martin Whitmarsh zollte dem um 10:30 Uhr am Samstag zuhause bei seiner Familie verstorbenen Tom Wheatcroft Achtung: "Die Bezeichnung Legende wird vielleicht in der Welt des Sports etwas zu liberal verwendet, aber ohne Zweifel ist dies im Falle von Tom Wheatcroft gerechtfertigt."

"Er war ein Charakter, der größer war als das Leben, und ein guter Gesellschafter, der sich immer engagierte. Aber er war auch ein fähiger und erfolgreicher Geschäftsmann, der wesentlich mehr zur Geschichte des Motorsports in Großbritannien beitrug, als es viele Leute womöglich zu schätzen wissen. Er wird natürlich sehr vermisst werden. Ich möchte seiner großen Familie und seinen vielen Freunden in dieser sehr schweren Zeit unser aufrichtiges Beileid aussprechen."