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  • 19.06.2009 14:32

  • von Roman Wittemeier

Donington: Der Bau kann weitergehen

Simon Gillett freut sich über die Bewältigung der letzten bürokratischen Hürde und hofft auf Vernunft in der Formel 1: "Man wird eine Lösung finden"

(Motorsport-Total.com) - Donington und Silverstone sind zurzeit etwa genauso aufgestellt, wie zwei Stadtteile in einer Spülmittelwerbung: Während in Silverstone noch gefeiert wird, wird in Donington noch gebuddelt. Die Formel 1 gibt derzeit ihr letztes Stelldichein auf der traditionsreichen Strecke in Northamptonshire. Ab 2010 soll der Grand Prix im Donington Park für mindestens 17 Jahre zu Gast sein.

Titel-Bild zur News:

Donington soll ab 2010 das neue "Home of British Motor Racing" werden

"Wir haben seit heute alle Dokumente zusammen, jetzt kann der Bau endlich mit Vollgas weitergehen", freute sich Donington-Chef Simon Gillett im Gespräch mit 'Autosport'. Zuletzt drohte der Entzug der Baugenehmigung, weil Gillett einen Plan über Verkehrsmaßnahmen und generelle Logistik vorlegen musste. Dieses Schriftstück sollte auch die Unterschrift von Parkbesitzer Tom Wheatcroft tragen. Erst in letzter Sekunde konnte man eine gerichtliche Auseinandersetzung beenden und das Genehmigungsverfahren wieder in Gang setzen.#w1#

"Die Maschinen werden jetzt sofort auf das Gelände fahren und ab Montag geht der Umbau weiter", freute sich Gillett. Der Donington-Organisator muss allerdings im kommenden Monat noch seine detaillierten Finanzierungspläne offenlegen. "Wir sind nur noch einen kleinen Schritt von der Komplettierung entfernt", sagte er weiter. "Wir haben immer gesagt, dass wir die Pläne im Juli präsentieren. Uns bleibt also noch Spielraum."

Aus Silverstone wird immer noch scharf in Richtung Donington geschossen. Man hat Zweifel an den Finanzplänen von Gillett und kann sich kaum vorstellen, dass der Donington-Grand-Prix ohne Zuschüsse der Regierung machbar ist. "Ich verstehe deren Businessplan nicht und sie meinen nicht", kommentierte Gillett. "IMG ist die größte internationale Sportmarketinggesellschaft. Die haben auch schon Wembley realisiert. Sie halten es für machbar. Bernie Ecclestone glaubt daran, Max Mosley ebenso. Sie alle haben Einblick in die Details und können es einschätzen."

Wenn Bau und Finanzen also in trockenen Tüchern sind, bleibt die Frage, welche Autos mit der Formel 1 ab 2010 überhaupt in Donington gastieren werden. Gillett lässt die Ankündigung einer Piratenserie kalt: "Die Formel 1 findet zur Hälfte auf der Strecke statt, zur anderen Hälfte im Gerichtssaal. Das war immer so und wird immer so bleiben. Ich bin sicher, dass eine Lösung gefunden wird. Die Vernunft wird sich durchsetzen. Ich glaube, dass wir 2010 die 20 Autos dieses Jahres plus sechs neue Wagen sehen werden."