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  • 19.03.2010 10:35

  • von Stefan Ziegler

Domenicali: Ferrari setzt auf den Alonso-Faktor

Ist Fernando Alonso ein würdiger Nachfolger von Michael Schumacher bei Ferrari? Teamchef Stefano Domenicali traut dem Spanier großartige Dinge zu

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher ist zurück in der Formel 1, doch in den beiden Ferrari-Cockpits haben andere Fahrer Platz genommen: Fernando Alonso ist in der Winterpause zum Team gestoßen und bestreitet die Saison 2010 an der Seite von Felipe Massa. Das Duo wusste gleich beim Saisonauftakt in Bahrain mit einem Doppelsieg zu überzeugen, was Teamchef Stefano Domenicali sehr zufrieden stellte.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Der neue starke Mann bei Ferrari? Fernando Alonso siegte beim Saisonauftakt in Bahrain

Der Italiener hat aber viel größere Ziele und hofft darauf, mit seinem neuen Fahrergespann an die "goldenen Jahre" anknüpfen zu können, welche die Scuderia zu Beginn des neuen Jahrtausends erleben durfte - mit "Schumi". Dass der Deutsche nun für Mercedes ins Lenkrad greift, ist selbst für Domenicali überaus ungewohnt: "Es ist seltsam, ihn in silberner Teamkleidung zu sehen."#w1#

"Trotzdem werde ich nie vergessen, was wir zusammen erlebt haben. Neben der Strecke bleibt Michael mein Freund, aber auf der Strecke müssen wir ihn schlagen", sagt der 44-Jährige im Gespräch mit 'Auto Bild motorsport' (Jetzt abonnieren!). "Mit Michael habe ich 15 Jahre lang zusammengearbeitet. Ihn kenne ich in- und auswendig und auch seine Stärken, wie er arbeitet, wie er sich verändert hat."

"Und ohne Frage hat Michael die Gabe, ein Team um sich herum aufzubauen. Bei Fernando deutet sich tatsächlich Ähnliches an", meint Domenicali erkannt zu haben und erläutert: "Er hat sich so schnell ins Team integriert, dass wir von Anfang an das Gefühl hatten, als wäre er schon viele Jahre bei uns." Dies mündete in der arabischen Wüste prompt in den Sieg beim Renneinstand für Ferrari.


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Bahrain


"Fernando hat als Spanier natürlich eine andere Persönlichkeit als Michael, ist aber genau wie er extrem fokussiert auf seinen Job, treibt das Team an und arbeitet eng mit den Technikern zusammen", sagt Domenicali und fügt an: "Als Doppelweltmeister weiß er ohnehin, was er zu tun hat. Und er brennt auf noch mehr Titel. Fünf weitere Weltmeisterschaften zu holen, wird allerdings schwierig."

"Aber er will immer gewinnen. Darin sind sich Michael und Fernando sehr ähnlich", hält der Ferrari-Teamchef fest. Dass es ausgerechnet Alonso war, der Schumacher 2005 und 2006 gewaltig die Stirn bieten konnte, sieht Domenicali als Vorteil für Maranello: "Wenn beide Autos im Saisonverlauf gleich gut sind, ist das ein psychologischer Faktor, der uns helfen kann", vermutet der Italiener.