• 16.03.2008 14:29

  • von Marco Helgert

Domenicali: "Dürfen nicht zu emotional werden"

Ferraris Teamchef möchte die Probleme aus Australien in Ruhe und ohne emotionale Randgeschehen analysieren können - Hauptproblem Qualifying

(Motorsport-Total.com) - Der Rückzug von Jean Todt aus der direkten Führung des Formel-1-Rennstalls von Ferrari war ein langer Prozess, der nun abgeschlossen ist. Doch Stefano Domenicali, Todts Nachfolger als Teamchef, hätte sich sicher eine bessere Premiere gewünscht. In Melbourne lief es für Ferrari gar nicht: Probleme im Qualifying, Unfälle und Dreher im Rennen - und am Ende zwei Motorschäden.

Titel-Bild zur News: Stefano Domenicali (Sportlicher Leiter)

Stefano Domenicalis Teamchef-Premiere endete nicht im Freudentaumel

"Es war hart", so Domenicali gegenüber 'autosport.com' über sein erstes Teamchef-Wochenende. "Nichts lief wie geplant. Aber wenn man sich zurückerinnert, hatten wir 2006 auch einen ähnlichen Start mit zwei Ausfällen und konnten dann wieder aufholen. Wir müssen im Detail analysieren, was schieflief. Wir hatten zwei Motorschäden, das ist das Hauptproblem, das es zu lösen gilt."#w1#

Im Falle von Räikkönen habe sich gezeigt, dass man sich an der Spitze qualifizieren muss. Doch beim Finnen beendete eine defekte Pumpe das Qualifying und Massa kaum nur mäßig auf Touren. "Wir leiden noch immer unter der Leistung auf der ersten Runde", erklärte Domenicali. "Leider gab es im Rennen dann auch einige Zusammenstöße, was in so einer Situation auch nicht hilft."

"Nach so vielen Kilometern im Winter war ich schon überrascht." Stefano Domenicali

Nachdem in Australien kein guter Auftakt gelang, solle man nun im Team aber nicht die Nerven verlieren. "Wir müssen ruhig und konzentriert bleiben und dürfen nicht zu emotional werden, denn dann kann es schnell bergab gehen. Wir müssen sehr rational bleiben", appellierte er an die Vernunft. "Wir haben nun die Chance, sofort darauf zu reagieren."

Doch das unmittelbar folgende Rennen in Malaysia könnte auch ein Problem sein, nämlich dann, wenn man den Motorenproblemen nicht auf die Schliche kommt. "Nach so vielen Kilometern im Winter war ich schon überrascht", so Domenicali über die Probleme im Rennen. Was genau die Ursache war, darüber rätselt man im Ferrari-Lager noch.

Hoffnung schöpft man aus einigen Phasen des heutigen Rennens. "Das Qualifying ist der Schlüssel, denn wenn man hinten startet, verliert man viel Zeit", fuhr er fort. "Kimi klemmte lange hinter Rubens (Barrichello) fest. Als er dann eine freie Strecke hatte, waren seine Rundenzeiten und die Konstanz gut. Daher ist es so schade."

Daher müsse man sich auf das Qualifying konzentrieren. "Das ist der entscheidende Punkt, den wir verstehen müssen", erklärte er. Ferrari leide nun schon seit einiger Zeit darunter, dass man die Leistung in der ersten gezeiteten Runde nur schwer abrufen kann. "Wir müssen verstehen, wie wir uns dort verbessern können."