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Die Spionage in der Startaufstellung
In der Startaufstellung begutachten die Ingenieure die Boliden der Konkurrenzteams - Laut Mercedes-Teamchef Ross Brawn sind da auch Taktikspielchen dabei
(Motorsport-Total.com) - Die Aerodynamik entscheidet in der modernen Formel 1 über Sieg und Niederlage. In diesem Bereich können die größten Verbesserungen erzielt werden. Zu jedem Rennen bringen die Teams neue Teile, Flügelendplatten und andere Dinge. Neuheiten die unter der Karosserie zu finden sind, sind dagegen nicht leicht zu entdecken. Genauso sieht man die Unterböden nur im Falle eines Überschlages, oder wenn ein Bolide von einem Kran geborgen wird.

© xpb.cc
Der Red Bull von Sebastian Vettel ist ein begehrtes Objekt in der Startaufstellung
In der Startaufstellung ist es mittlerweile zur Gewohnheit geworden, dass sich die Teamchefs und Chefingenieure die Boliden der Konkurrenz genau ansehen. Der eine oder andere wurde dabei auch mit einem Notizblock gesehen. In den Fabriken werden in erster Linie die hochauflösenden Digitalfotos und TV-Bilder ausgewertet. Trotzdem bietet sich den Technikern in der Startaufstellung eine der wenigen Möglichkeiten, alle Autos aus der Nähe zu beobachten.
"Es ist immer interessant, sich die anderen Autos anzusehen", findet Mercedes-Teamchef Ross Brawn, der immer seine Runden dreht. "Je nachdem worauf man schaut irritiert man auch die anderen Teams. Es ist immer einen Blick wert, was die anderen so tun. Im Zeitalter der Digitalkameras bekommen wir sowieso die ganzen Informationen. Aber es ist immer schön, es mit eigenen Augen zu sehen."
Es sind also auch ein paar Taktikspielchen dabei. Die Formel 1 ist in den vergangenen Jahren aber offener geworden. Um die Jahrtausendwende herum wurden die Autos und speziell die Flügel verdeckt, um sie vor neugierigen Blicken zu schützen. Aber auch in der Saison 2011 gibt es noch Geheimniskrämerei.
In der Startaufstellung für den Großen Preis von Spanien stellten sich die Red-Bull-Mechaniker rund um die Heckpartie auf, um mit ihrem Körper den Boliden vor neugierigen Blicken zu schützen. In erster Linie ging es dabei um den auspuffangeströmten Diffusor, den das halbe Feld kopiert hat. Ob Red Bull eine neue Lösung gefunden hat, oder die Konkurrenz mit der Aktion nur verwirren wollte, sei dahingestellt.

