• 31.12.2007 13:45

  • von David Pergler

Die neuen Hauptaufgaben der Ingenieure

Das Verbot der Traktionskontrolle und die Einführung der Einheitselektronik haben dafür gesorgt, dass sich die Formel-1-Ingenieure anderen Themen widmen

(Motorsport-Total.com) - Die Saison 2008 hat längst begonnen. Während die Teams noch an ihren Wagen feilen und bald die ersten Präsentationen anstehen, bleibt die Frage zu klären, was sich für die Teams in technischer Hinsicht verändert hat. Mit dem Verbot der Traktionskontrolle und der Einführung der Einheitselektronik ergeben sich völlig neue Herausforderungen.

Titel-Bild zur News: Windkanal

Die Aerodynamik gewinnt durch das Verbot der TK an Bedeutung

Wer könnte diese besser erklären, als jemand, der sich damit selbst rund um die Uhr beschäftigt: Toyotas Technischer Direktor im Chassisbereich - Pascal Vasselon: "Kommendes Jahr wird die aerodynamische Stabilität wichtiger sein, als der reine Anpressdruck. Man will dem Fahrer ein Auto geben, welches einfach zu fahren ist, so dass er ohne die elektronischen Kontrollen zurecht kommt. Nichts wäre schlimmer, als ein Wagen, der seine Balance ständig verstellt."#w1#

Der Hauptaugenmerk wird also laut Vasselon verstärkt auf der Aerodynamik liegen. Doch was nützt einem Piloten ein Auto, welches unempfindlich gegen Wind und sowohl in schnellen, als auch in langsamen Kurven stabil liegt, wenn infolge der fehlenden Traktionskontrolle ein zu großer Tritt aufs Gaspedal in einen Dreher führt?

Vasselon schildert die zweite große Baustelle, welcher sich die Ingenieure im Zuge der neuen Regelungen verstärkt widmen. "Man muss auch Veränderungen an der Aufhängung vornehmen. Aber auch die Motorenleute haben durch die neuen Regelungen einen harten Job vor sich. Fahrbarkeit und ein gutes Drehmoment auf einem breiten Drehzahlband wird ein wichtiges Qualitätsmerkmal sein."

Während man früher viel in die Forschungs- und Entwicklungsarbeit mit der Traktionskontrolle und der zugehörigen Software gesteckt hatte, wendet man sich nun dem Motor selbst zu. Doch bei Toyota sieht man diesbezüglich bereits eine gute Basis vorhanden: "Ich denke, dass wir mit unserem Toyota V8 schon jetzt ein Triebwerk haben, welches gut fahrbar ist", so Toyotas Technischer Direktor.