• 07.10.2012 07:40

  • von Dieter Rencken & Stefan Ziegler

Die letzten Rennen: Ecclestone sorgt sich um "Schumi"

Formel-1-Chef Bernie Ecclestone hat Angst, dass Michael Schumacher in dessen letzten Grands Prix vor dem Rücktritt noch etwas zustoßen könnte

(Motorsport-Total.com) - Noch sechsmal geht Michael Schumacher in der Formel 1 an den Start. Dann beendet der 43-Jährige seine Karriere. Als erfolgreichster Formel-1-Pilot aller Zeiten und als Rekordchampion mit sieben WM-Titeln. "Schumi" tritt ab - und Formel-1-Chef Bernie Ecclestone fürchtet, dass Schumacher in seinen letzten Grands Prix noch etwas zustoßen könnte. Ein heftiger Unfall sei schließlich schnell passiert.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher, Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

"Pass mir bloß auf dich auf, Michael, hörst du?", scheint Bernie Ecclestone zu sagen Zoom

"Gott bewahre, dass einem so großartigen Fahrer wie ihm in den verbleibenden Rennen etwas zustößt, weil er sich schon zu sehr auf sein Leben danach freut", sagt Ecclestone über Schumacher. "Er war toll für die Formel 1, niemand wird je an seine Rekorde herankommen. Michael verdient es, hocherhobenen Hauptes aus der Formel 1 herauszugehen. Es tut mir aber leid, ihn gehen zu sehen."

"Ich denke, es ist jedoch an der Zeit", meint Ecclestone und erklärt seine Sicht der Dinge: "Es gab zu viele Unfälle und im Training von Japan hatte er einen weiteren Crash." Zudem sei seine Nachfolge bei Mercedes längst geklärt: Der bisherige McLaren-Fahrer Lewis Hamilton wechselt zur Saison 2013 ins Silberpfeil-Werksteam und nimmt den Platz neben Nico Rosberg ein - Schumachers Platz.


Fotos: Michael Schumacher, Großer Preis von Japan


Was Ecclestone ausdrücklich begrüßt: "Lewis wollte weg von McLaren, weil er sich dort unglücklich fühlte. Er sprach mit mir und ich sagte ihm, er solle dorthin wechseln, wo er sich wohlfühlen würde, sofern er einen entsprechenden Vertrag bekommen würde. Hoffen wir, es passt für ihn", sagt der 81-Jährige und überrascht mit folgender Aussage: "Es ist das Beste, was Michael passieren konnte."

Ecclestone glaubt, dass der Wechsel von Hamilton zu Mercedes ein Fingerzeig für "Schumi" gewesen ist. "Ich denke, es ist gut, wenn dir jemand dabei hilft, eine Entscheidung zu treffen. Das passiert meist aus den richtigen Beweggründen", erklärt Ecclestone. "Ich bin aber enttäuscht darüber, dass Michael in Japan seinen Rücktritt angekündigt hat. Das hätte er meiner Meinung nach besser nicht tun sollen."

Aus den bereits genannten Gründen - Ecclestone sorgt sich um seine Legende. Niki Lauda, ebenfalls mehrmaliger Formel-1-Weltmeister, habe dies seinerzeit besser gelöst. "Es passierte 1979 während des Trainings für den Grand Prix in Kanada. Ich sagte: 'Wenn du jetzt zurücktrittst, dann warte nicht bis zum Ende der Saison.' Niki ist sofort aus dem Auto gestiegen", sagt Ecclestone über Lauda.

"Er ließ seinen Overall und Helm zurück und war weg. Es war das einzig Richtige, was er tun konnte", meint der Brite. Schumacher wird seine Karriere indes erst im November beim Großen Preis von Brasilien beenden. Und danach erneut den Adrenalin-Kick suchen. "Ich werde irgendwann in nächster Zeit meinen Flugschein machen", kündigt er in 'Bild am Sonntag' an. Ganz ohne Tempo geht's nicht.