Die große 'F1Total.com'-Testanalyse seit Saisonbeginn

Mehr als 56.000 Kilometer haben die Formel-1-Teams seit Saisonbeginn getestet - Ferrari mit 20 Testtagen mit Abstand am fleißigsten

(Motorsport-Total.com) - Vor Beginn der Formel-1-Saison 2005 sorgten die Diskussionen um die Testbeschränkung für viele Schlagzeilen. Erst wollten sich neun von zehn Teams auf ein Maximallimit von zehn Tagen einigen, später waren 24 im Gespräch, schlussendlich raufte man sich in Form einer freiwilligen Übereinkunft auf deren 30 zusammen. Ferrari ist dabei jedoch nicht an Bord.

Titel-Bild zur News: Marc Gené

Ferrari war - gemessen an Tagen und Kilometern - bisher am meisten testen

Entsprechend hat der italienische Traditionsrennstall seit dem Grand Prix von Australien auch am meisten getestet, nämlich sage und schreibe 20 Tage. Die Italiener haben an diesen 20 Tagen 12.393 Kilometer zurückgelegt und führen damit auch in dieser Wertung. Dennoch behauptet Teamchef Jean Todt, dass seine Ausgaben für Testfahrten seit 2004 deutlich geringer geworden sind. Dies sei auf einen effizienteren Einsatz der Mittel zurückzuführen.#w1#

Getestet wurde nur in Italien, Spanien und Frankreich

Interessant auch, dass Ferrari weit mehr als die Hälfte des gesamten Testpensums auf den eigenen Hausstrecken in Fiorano und Mugello zurückgelegt hat. Die restlichen neun Rennställe waren indes in Spanien am fleißigsten: Sieben Tage lang dröhnten auf dem 'Circuit de Catalunya' von Barcelona Formel-1-Motoren, sechs Tage im französischen Le Castellet und immerhin vier in Jerez.

Hinter Ferrari, die sich ja weiterhin über das Gentlemen's Agreement des restlichen Feldes hinwegsetzen, folgen Renault, McLaren-Mercedes und BAR-Honda mit je zehn Testtagen. Am effizientesten genutzt hat diesen Zeitraum BAR-Honda mit 10.579 Kilometern, gefolgt von Renault mit 9.397 und McLaren-Mercedes mit 7.474. Diese drei Rennställe waren allerdings nur ein klein wenig fleißiger als das BMW WilliamsF1 Team, welches bisher neun der 30 erlaubten Testtage verbraucht hat.

Zur Gruppe der Vieltester ist klarerweise auch Toyota zu zählen, wobei die Truppe mit Sitz im Kölner Stadtteil Marsdorf erst 5.757 Kilometer an sieben Tagen zurückgelegt hat. Erst hinter Toyota folgt dann der klare Cut zu den Hinterbänklern mit begrenzten Ressourcen, zu denen man Red-Bull-Cosworth, Sauber-Petronas, Jordan-Toyota und Minardi-Cosworth zählen muss. Diese vier Teams zusammen waren mit insgesamt 4.287 Kilometern weniger aktiv als jeder andere Konkurrent einzeln.

Michelin mit weniger Testtagen, aber weit mehr Kilometern

Was die Reifenhersteller angeht, bestätigt sich erwartungsgemäß weiterhin der Trend, dass Michelin mit sieben Partnerteams wesentlich mehr Daten sammeln kann als Bridgestone. Zwar war Bridgestone dank Ferrari gleich an 20 Tagen im Einsatz, doch für Michelin testen in der Regel mehrere Teams parallel. Daher haben die Franzosen an nur 13 Tagen mehr als die dreifache Distanz des konkurrierenden Herstellers aus Japan zurückgelegt.

Der am meisten eingespannte Fahrer ist mit elf Tagen im Moment Ferrari-Testpilot Luca Badoer, gefolgt von Alexander Wurz (McLaren-Mercedes) mit zehn Tagen und Antonio Pizzonia mit neun. In der Kilometerwertung hat freilich Wurz die Nase vorne - 4.240 Kilometer durfte er bislang auf seinem Konto verbuchen, womit er Badoer um lächerliche 479 Meter auf Platz zwei verweist. An dritter Stelle folgt Franck Montagny (Renault) mit 3.474 Kilometern.

Kein Auto so intensiv im Testeinsatz wie der neue Ferrari

Interessant ist außerdem, dass der Ferrari F2005 nicht nur der am meisten getestete aktuelle Autotyp seit dem 7. März dieses Jahres ist, sondern laut Statistik auch der schnellste vor dem MP4-20 von McLaren-Mercedes und dem R25 von Renault. Ebenso bemerkenswert: Der vorjährige "Silberpfeil" und der Interims-Toyota TF104B weisen sogar noch bessere Werte auf. Allerdings ist dieser Statistik auf Grund von Unregelmäßigkeiten nicht allzu viel Bedeutung beizumessen.

Insgesamt waren seit dem Grand Prix von Australien 31 verschiedene Fahrer für die zehn bekannten Formel-1-Teams im Testeinsatz. Mit 17 verschiedenen Autotypen wurden an fünf verschiedenen Orten und auf acht verschiedenen Streckenvarianten sagenhafte 56.252 Kilometer zurückgelegt. Dies entspricht - grob umgerechnet auf ein 20 Mann starkes Starterfeld bei nur zwei bis vier Ausfällen - der Gesamtdistanz von ungefähr zehn kompletten Grands Prix...