• 08.02.2006 09:46

  • von Fabian Hust

Die Akten Monteiro und Winkelhock

MF1 Racing-Teamchef Colin Kolles erklärt, warum Tiago Monteiro so lange nicht bestätigt wurde und wieso Markus Winkelhock nicht als Freitagstester feststeht

(Motorsport-Total.com) - Medien wie Fans beschäftigten in den vergangenen Monaten Berichte um Tiago Monteiro, der wochenlang verzweifelt versuchte, glaubhaft zu machen, dass er als Fahrer des MF1 Racing-Teams feststeht, obwohl der Portugiese bis am vergangenen Freitag weder vom Team bestätigt noch auf der Internetseite des Teams als Fahrer aufgeführt wurde.

Titel-Bild zur News: Alexander Shnaider und Colin Kolles

Alexander Shnaider (vorne) und Colin Kolles bei der Präsentation in Silverstone

Dass der 29-Jährige erst so spät bestätigt wurde, hatte nach Aussage von Teamchef Colin Kolles auch einen Grund: "Wir hatten schon 2005 einen Einjahresvertrag mit Option unterschrieben, die es bis zum 15. Januar einzulösen galt", so der 38-Jährige gegenüber der 'motorsport aktuell'. "Williams ist Monteiro auch hinterher gehechelt. Da versucht natürlich jeder, das Beste aus der Sache herauszuholen - normale Verhandlungssache."#w1#

Sowohl Christijan Albers als auch Monteiro müssen für ihr Cockpit bezahlen, über Sponsoren, die Gegengeschäfte mit Teambesitzer und Midland-Chef Alexander Shnaider machen. Für Kolles ist das ein normales Vorgehen, schließlich hätte auch ein Michael Schumacher einst für sein erstes Rennen im Jordan Geld aufbringen müssen: "Karthikeyan sitzt nur im Williams, weil 'Tata' auf dem Auto klebt. Er wäre fast sogar bei Ferrari gelandet, weil 'Tata' einen Haufen Fiat-Aktien gekauft hat."

Die Kritik an der Fahrerwahl des russischen Rennstalls kann der Deutsche nicht nachvollziehen. Alle Fahrer hätten in den Junior-Formeln "sehr gute" Leistungen erzielt: "Wir setzen auf Qualität. Von diesen Leuten werden einige in der Zukunft in der Formel 1 etwas zu sagen haben."

Kolles betont, dass auch die Frage, welcher der Testfahrer wie oft das dritte Auto am Freitag der Rennwochenenden bewegen darf, nicht nur vom Geld abhängt: "Die Entscheidung hängt auch von den Ingenieuren ab. Die müssen erkennen, von wem sie am meisten über das Auto und die Reifen erfahren."

Berichte, wonach Markus Winkelhock fix als Freitagstestfahrer vorgesehen ist, sind laut Kolles falsch, er habe lediglich gesagt, dass der Deutsche "wahrscheinlich" an ein paar Freitagen zum Einsatz kommen wird: "Aber wir haben 19 Rennen, da können wir mehrere Freitagsfahrer gebrauchen."