• 08.02.2006 09:15

  • von Fabian Hust

Von Personalrochaden und Milchmädchenrechnungen

Für die Überhitzungsprobleme am neuen Red Bull Racing-Auto RB2 haben zwei Mitarbeiter der Konkurrenz eine Erklärung...

(Motorsport-Total.com) - Die Umstellung von V10- auf V8-Motoren brachte einige Änderungen mit sich, die sich auf die Konstruktion der Chassis' auswirkten. So ist der Motor nicht nur kürzer sondern benötigt auch weniger Kühlung, weshalb die Autos über kleinere Seitenkästen verfügen.

Titel-Bild zur News: Robert Doornbos

Robert Doornbos am Dienstag bei Testfahrten in Silverstone

Scheinbar ist bei der Konstruktion das eine oder andere Team über das Ziel hinausgeschossen, so auch Red Bull Racing, wo der RB2 zu Testbeginn nach wenigen Runden an der Box anhalten und abkühlen musste, weil die Kühler schlichtweg zu klein dimensioniert wurden, dem V8-Triebwerk von Ferrari somit zu wenig Frischluft zugefächtert wurde.#w1#

Dass ein Motor, der statt über 3 nur noch über 2,4 Liter Hubraum verfügt - also einen um 20 Prozent kleineren Hubraum hat - auch 20 Prozent weniger Kühlung verbraucht, ist eine Milchmädchenrechnung, wie Renaults Motorenchef Rob White erklärt: "Weil das Triebwerk länger im Volllast-Bereich betrieben wird, ist das nicht korrekt."

Das Jordan-Team, aus dem mit diesem Jahr MF1 Racing geworden ist, hatte bei seinem B-Modell im vergangenen Jahr ebenfalls Überhitzungsprobleme, weswegen das Debüt des weiterentwickelten Autos um viele Wochen verschoben werden musste. Auch Red Bull Racing kann erst seit dieser Woche vernünftig testen, da man nun das Problem durch Modifikationen aus der Welt schaffen konnte und jetzt auch in der Lage ist, Longruns zu fahren.

MF1 Racing-Teamchef Colin Kolles kommen die Red Bull Racing-Probleme sehr bekannt vor: "Die Herrschaften, die bei uns im letzten Jahr die liegende Kühleranordnung für das B-Modell entwickelt haben, sind mittlerweile alle bei Red Bull - und deren Auto überhitzt nun auch", so Kolles gegenüber der 'motorsport aktuell'.