Di Resta: "Wir bewegen uns zunächst etwas zurück"

Paul di Resta gibt zu, dass die Umstellung auf den neuen Force-India-Technikchef Zeit braucht, rechnet aber bald mit Fortschritten und hält an den Zielen fest

(Motorsport-Total.com) - Vor dem Saisonstart läuteten bei Force India bereits die Alarmglocken. Der VJM04 entsprach bei den Tests nicht den Erwartungen, mit neuen Teilen versuchte man ohne Erfolg das Auto schneller zu machen. Dass man beim Saisonstart in Melbourne dann doch mit beiden Autos in die Punkte fuhr, ist natürlich auf die Disqualifikation der Sauber-Boliden wegen irregulärer Heckflügel zurückzuführen.

Titel-Bild zur News: Paul di Resta

Paul di Resta muss sich zum Saisonstart noch etwas in Geduld üben

Formel-1-Rookie Paul di Resta sieht aber Licht am Ende des Tunnels und glaubt an die Mannschaft aus Silverstone. "Wir sind noch nicht dort wo wir sein wollen, aber wir haben jetzt auch einen neuen Technikchef mit einer anderen Philosophie", hat er gegenüber 'talkSPORT' eine Erklärung für den zwischenzeitlichen Rückfall des Teams.

Greens neue Herangehensweise

Der neue Mann heißt Andy Green, leitete von 2004 bis 2010 die Forschungs- und Entwicklungsabteilung bei Red Bull und übernahm Ende des Jahres den Posten des Technikchefs bei Force India, nachdem im Vorjahr zunächst James Key und dann Mark Smith das Team verlassen hatten. Di Resta erklärt die Herangehensweise von Green und damit auch den durchwachsenen Saisonstart: "Wir suchen zuerst nach Abtrieb und gehen dann in andere Bereiche. Dadurch bewegt man sich erst etwas zurück, bevor man vorwärts kommt."

"Dieses Jahr wollen wir es besser machen." Paul di Resta

Jetzt wartet man darauf, dass Green das Team technisch weiter nach vorne bringt: "Die neuen Teile kommen in den nächsten zwei Monaten. Es dauert also etwas, bis wir auf den Saisonstart reagiert haben." Über 'Twitter' gab di Resta bekannt, dass er die neuen Teile bereits testet - allerdings nur virtuell im Simulator: "Ich teste viele Dinge für zukünftige Updates."

Trotz der Geduldsprobe ist es nach wie vor das Ziel des Teams, besser abzuschneiden als im Vorjahr, obwohl 2010 für Force India die erfolgreichste Saison in der Teamgeschichte war. "Wir scheiterten um einen Punkt an Platz sechs in der Konstrukteurs-WM", erinnert sich der Schotte. "Dieses Jahr wollen wir es besser machen. Das Ziel ist es, in die Top-5 der Konstrukteurs-WM zu kommen. Das wollen aber einige Teams und die Infrastruktur hindert uns daran, Red Bull, Ferrari und McLaren anzugreifen."

Qualifying stressiger als Rennen

Trotz einiger Fehler, die auf seine mangelnde Formel-1-Erfahrung zurückzuführen sind, darf der DTM-Champion mit seinem Debüt in der "Königsklasse" zufrieden sein. Das Bedienen der vielen neuen Knöpfe war für den 24-Jährigen vor allem im Qualifying eine enorme Herausforderung: "Die Arbeitslast im Cockpit hat sich deutlich vergrößert. Das Qualifying ist diesbezüglich am härtesten, denn du darfst die Systeme jederzeit einsetzen und das wirkt sich natürlich auf deine Rundezeit aus."

"Im Rennen habe ich den Heckflügel vielleicht elf Mal eingesetzt." Paul di Resta

Auch im Rennen nützte di Resta KERS und den verstellbaren Heckflügel, die Bedienung war aber "etwas einfacher, als ich geglaubt hatte. Man kann KERS zwar jede Runde benutzen, das gilt aber nicht für den Heckflügel. Im Rennen habe ich ihn vielleicht elf Mal eingesetzt."