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  • 21.05.2011 21:31

  • von Dieter Rencken

Di Resta: "Müssen etwas anderes probieren"

Paul di Resta war in der Qualifikation in Barcelona schneller als Teamkollege Adrian Sutil, doch Platz 16 ist kein Anlass zur Freude

(Motorsport-Total.com) - Force India erlebte ein enttäuschendes Qualifikationstraining in Barcelona. Formel-1-Neuling Paul di Resta war zwar knapp schneller als sein erfahrener Teamkollege Adrian Sutil, doch Platz 16 ist ein klarer Rückschritt zu den vorangegangenen Rennen. Sogar Heikki Kovalainen im Lotus war schneller als die beiden Boliden in indischen Farben. Weil das neue Aerodynamikpaket nicht wunschgemäß funktionierte, wurde auf die alte Version zurückgerüstet. Damit ist der VJM04 aber nicht schnell genug, weshalb Force India eine andere Taktik wählte.

Titel-Bild zur News: Paul di Resta

Paul di Resta war einmal mehr schneller als Teamkollege Adrian Sutil

Frage: "Warum liegt Force India soweit zurück?"
Paul di Resta: "Das Team ist natürlich nicht so glücklich. Wir verstehen aber genau, warum wir nicht mit dem neuen Paket gefahren sind. Wir müssen unsere Rennstrategie so gut wie möglich umsetzen. Deshalb sind wir nicht mit einem weiteren Reifensatz in Q2 gefahren. Auf dem Papier stehen wir besser da, aber wir müssen auf morgen warten, um genau zu sehen wo wir stehen."

Frage: "Hättet ihr im nachhinein gesehen nicht doch mit einem zweiten Reifensatz fahren sollen?"
Di Resta: "Das werden wir morgen wissen. Wir haben in den ersten Rennen gegen Ende Punkte verloren. Deshalb haben wir uns eine andere Herangehensweise überlegt. Ich glaube nicht, dass wir Punkte sammeln können, wenn wir genau das gleiche wie unsere Konkurrenten machen. Wir sind an diesem Wochenende nicht schnell genug. Unser Tempo ist nicht da. Wir mussten also etwas anderes probieren."

Frage: "Ich fahrt wieder mit der alten Aerodynamik. Haben die neuen Teile Potenzial?"
Di Resta: Das haben sie ganz sicher. Wir müssen noch daran arbeiten. Uns sind einige Probleme aufgefallen. An einem Rennwochenende hat man nicht genug Zeit und muss schnell reagieren. Ich bin mir aber nicht sicher, ob wir überreagiert haben."

Frage: "Werde ihr das neue Paket in Monaco verwenden?"
Di Resta: "Ich bin mir sicher, dass die Ingenieure weiter im Windkanal daran feilen."


Fotos: Force India, Großer Preis von Spanien


Frage: "Kann eure Strategie im Rennen aufgehen?"
Di Resta: "Schwierig zu sagen. Es wird nicht leicht, aber wir müssen abwarten. Ich werde es jetzt nicht in Frage stellen, aber wir werden versuchen Punkte zu holen. Ob es ein realistisches Ziel ist, ist eine andere Sache. Es gibt einige Autos die schneller sind."

Frage: "Ist es nicht ein Risiko, wenn man eine komplett andere Herangehensweise wählt?"
Di Resta: "Ich lasse die Jungs ihre Arbeit tun und mische mich nicht ein. Ich werde eine Meinung haben, wenn ich das Resultat sehe. Es liegt an ihnen, wann sie freie Fahrt haben wollen und in welcher Position man welche Reifen aufzieht."

Frage: "War es dein schwierigstes Qualifying in diesem Jahr?"
Di Resta: "Ja, es war nicht leicht. Wir haben uns aber dazu entschieden die Rennstrategie und nicht das Qualifying zu optimieren. Wir sind an diesem Wochenende nicht schnell genug. Wir versuchen einen Unterschied zu machen wenn es zählt. Ich habe mich mit Adrian gemessen und war schneller als er. Wir müssen mit unserer Performance realistisch sein. Wir sind nicht gut genug."

Frage: "Wenn man von den neuen Teilen auf das alte Paket zurückrüstet, wird das Wochenende schon negativ beeinflusst."
Di Resta: "Ja das tut es. Wir sind hoffnungsvoll nach Barcelona gereist. Es hätte funktionieren können, aber es gibt auch positive Effekte, die wir jetzt analysieren müssen. Die Updates müssen als Paket funktionieren."

Frage: "FIA-Präsident Jean Todt hat in der Türkei gesagt, dass er gern wieder Testfahrten während der Saison sehen würde. Das würde euch doch in eurer Situation helfen?"
Di Resta: "Es wäre nicht negativ, aber ich kann das nicht genau sagen. Aus Fahrersicht bin ich dafür, denn ich will mehr fahren. Ich kenne aber nicht die Situation des Teams, das ohnehin schon viel arbeiten muss.