• 03.10.2008 17:42

  • von Stefan Ziegler

Di Montezemolo baut auf einen starken Kimi Räikkönen

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo setzt im Titelendspurt auf Felipe Massa und fordert Weltmeister Kimi Räikkönen zur Schützenhilfe auf

(Motorsport-Total.com) - Schwierige Zeiten für die Scuderia Ferrari: Sowohl Felipe Massa als auch Kimi Räikkönen waren 2008 nicht immer mit dem nötigen Quäntchen Glück gesegnet - der Finne erlebt derzeit allerdings eine wahre Alptraum-Saison: Seit Barcelona hat Räikkönen nicht mehr gewonnen und legte unlängst sogar seine Titelambitionen ad acta. Damit ist für Rot nur noch Massa im Rennen - was Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo übrigens genauso sieht: Jetzt forderte der Chef der Scuderia seinen Weltmeister auf, Massa zu helfen.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Ferrari-Kleinholz: Weltmeister Kimi Räikkönen produzierte Schrott in Singapur

"Ich bin mir sicher, er hat den Ernst der Lage erkannt", sagte di Montezemolo der 'Gazzetta dello Sport'. "Außerdem ist er weder ein Rookie noch ein ehemaliger Frontrunner. Wir reden hier über den amtierenden Weltmeister. Das ist ein Pilot, der in Magny-Cours ein ganz hervorragendes Rennen abgeliefert hat - und das obwohl sein Auspuff gebrochen war. Massa hat mir gesteckt, dass er ihn ohne dieses Problem niemals hätte schnappen können."#w1#

"Auch in Spa war er schnell unterwegs, flog aber leider in einem Streckenabschnitt von der Piste, wo es keine Auslaufzonen gab. Hamilton war auch neben der Strecke, konnte das Rennen aber wieder aufnehmen", blickte der Italiener auf die jüngsten Ereignisse in Spa zurück. Dort hatte Räikkönen wenige Minuten vor Rennende sichere Punkte in die Leitplanken gesetzt.

Das scheint den Ferrari-Boss aber nicht allzu sehr zu stören - ihm gefällt vor allem die Fahrweise des Finnen: "Dazu kommt, dass Kimi extrem mutig ist und sich immer für das Team einsetzt", meinte di Montezemolo. "In den verbleibenden drei Rennen muss er demonstrieren, dass er ein Weltmeister ist - indem er dem Team und Massa hilft. Es ist vollkommen klar, dass wir ihn zu 100 Prozent brauchen."

Abschließend stellte di Montezemolo nochmals klar, wie er das erste Nachtrennen der Formel-1-Geschichte einschätzt und wie sehr es ihm gefallen hat: gar nicht. "Vor dem Fernseher habe ich mich gefühlt wie in Disneyland", sagte der oberste Anführer der Roten aus Maranello, dem auch die andere neue Strecke nicht zusagt: "Valencia habe ich auch nicht gemocht."