• 24.10.2008 09:57

  • von Roman Wittemeier

Di Grassi auf dem Sprung in die Formel 1

Renault-Testpilot Lucas di Grassi macht sich große Hoffnungen auf ein Formel-1-Cockpit 2009: "Renault ist die erste Option"

(Motorsport-Total.com) - Renault hat zurzeit ein Luxusproblem: Fernando Alonso hat durch zwei Siege seine Liebe zu den Franzosen offenbar erneuert und wird mit großer Wahrscheinlichkeit an Bord bleiben. Auch Nelson Piquet konnte sich in den vergangenen Monaten immer besser in Szene setzen. Beide aktuellen Piloten sind demnach gute Optionen für 2009. Dennoch: Im Hintergrund drängen sich die jungen Nachwuchspiloten aus dem eigenen Kader auf. Romain Grosjean werden gute Chancen eingeräumt und auch Lucas di Grassi bot starke Leistungen.

Titel-Bild zur News: Lucas di Grassi

Lucas di Grassi könnte der nächste junge Brasilianer im Renault werden

Renault kann also vermutlich aus dem Vollen schöpfen. Di Grassi hat bereits mehrere Tests mit dem R28 absolviert und überzeugte dabei. Noch wichtiger: Der junge Brasilianer schloss die abgelaufene GP2-Saison als Dritter ab, obwohl er erst später in die Meisterschaft eingestiegen war. Seit seinem ersten Saisonrennen holte niemand mehr Punkte als der ehemalige Formel-3-Pilot. "Ich möchte nun den nächsten Schritt gehen und offizieller Formel-1-Pilot sein", kündigte Di Grassi selbstbewusst an.#w1#

"Es gibt gute Chancen, dass ich im kommenden Jahr Formel 1 fahren werde", sagte der Brasilianer gegenüber 'Reuters' weiter. "Meine erste Option ist natürlich Renault, denn sie haben viel in meine Karriere investiert. Aber ich wäre auch mit jedem anderen Team glücklich." Viele andere Optionen gibt es allerdings nicht mehr. Toro Rosso und Honda sind die einzigen weiteren Teams, die ihre Fahrerpaarungen für 2009 bislang noch nicht bestätigt haben.

Di Grassi hat bereits seit fünf Jahren einen Renault-Vertrag, der nun allerdings ausläuft. "Die Option liegt bei denen", so der 24-Jährige. "Sie haben die Möglichkeit, meinen Vertrag zu verlängern. Ich warte also auf die Entscheidung, ob ich bei Renault bleibe, oder die Erlaubnis bekomme, mit anderen Teams in Verhandlungen zu treten. Meine Leistungen in Formel 3, GP2 und bei den Formel-1-Tests waren gut, also sollte nun ein Platz in der Formel 1 für mich drin sein."

Vor wenigen Wochen war bereits offen darüber spekuliert worden, dass Di Grassi seinen Landsmann Piquet bei Renault ersetzen würde. Doch in den letzten Tagen rückte immer mehr Grosjean als aufstrebender Youngster in den Vordergrund, was nicht zuletzt daran lag, dass der Franko-Schweizer ein herausragend gtes Verhältnis zu Alonso unterhält. "Wenn es nur um Talent ginge, wäre ich schon unter Vertrag", beschrieb Di Grassi. "Aber die Formel 1 ist komplexer. Es spielen andere Dinge wie Politik und kommerzielle Sachen mit herein. Ich muss also abwarten."