• 23.08.2005 08:36

Der Türkei-Grand-Prix aus Sicht von Red Bull Racing

Das Red Bull Racing-Team blickt in gewohnter - nicht immer ganz ernst gemeinter - Manier auf das letzte Rennen zurück

(Motorsport-Total.com) - Nachdem die Zuschauerplätze freitags und samstags nur recht dürftig besetzt waren, marschierten am Renntag 90.000 Einwohner Istanbuls auf, um den Grand Prix live mitzuerleben. Die Folge des Massenandrangs waren völlig verstopfte Zufahrtsstraßen. Um den Start nicht zu verpassen, parkten viele Fans ihre Autos inmitten des Chaos kurz entschlossen am Straßenrand und wanderten anschließend zu Fuß zur Rennstrecke.

Titel-Bild zur News: Mike Tyson und Bernie Ecclestone

Wie konnte Räikkönen nach der "Rechten" von Mike Tyson noch gewinnen?

Eine Gruppe der McLaren-Crew machte sich an einem der Tage Sorgen, nicht pünktlich am Arbeitsplatz einzutreffen - und das, obwohl sie sich zu diesem Zeitpunkt bereits am Circuit befanden. Bevor sie aus ihrem, auf dem Parkplatz abgestellten, Mercedes aussteigen konnten, war der PKW von einem Rudel streunender Hunde umzingelt.#w1#

Knurrend gaben sie zu verstehen, dass sie die Parkfläche als ihr ureigenes Terrain ansahen. Die Vierbeiner schienen nicht gewillt, auch nur einen der Insassen aussteigen zu lassen. Letztlich aber - nachdem alle Versuche, eine Einstiegsluke in die Karosserie zu beißen, gescheitert waren - trollte sich das Rudel.

Ein Mann, ebenfalls durch seine Qualitäten als Beißer bekannt, traf gerade noch rechtzeitig ein, um am Sonntag durch die Startaufstellung spazieren zu können: kein Geringerer als der ehemalige Box-Champion im Schwergewicht, Mike Tyson. Bernie Ecclestone machte seinen Ehrengast mit Kimi Räikkönen bekannt, als dieser bereits im Cockpit saß. Es bleibt ein Rätsel, wie Kimi im Rennen das Lenkrad halten konnte, nachdem ihm "Iron Mike" kräftig die Rechte geschüttelt hatte.

Wie üblich, ließ Red Bull auch in Istanbul zehn Formula Una Girls durchs Fahrerlager flanieren. Die begegneten allerdings unerwarteter Konkurrenz in Gestalt zweier Pin-up Girls aus vergangenen Zeiten: Bo Derek, bekannt durch den Film "10", und Ursula Andress, das Bond-Girl der 60er Jahre. Alle älteren Männer im Paddock blickten verklärt nostalgisch drein, als sie die Filmstars zu Gesicht bekamen.

Apropos James Bond - unser Christian Horner reiste am Sonntagabend zur Après-Race Red Bull-Party stilgerecht an Bord eines Speedboats an. Das schlug Wellen! Da Pierce Brosnan als Spezial-Agenten 007 in Rente gegangen ist, sollte sich vielleicht Horner einem Casting unterziehen, um dessen Nachfolge anzutreten.

Seit er zu Saisonbeginn erstmals im Formel-1-Fahrerlager auftauchte, gilt Jordan-Boss Colin Kolles als merkwürdige Type. Wenn sich die Leute bisher fragten, was er eigentlich macht, dann erhielten sie in Istanbul die Antwort.

Jordan-Pilot Tiago Monteiro wurde von grausamen Zahnschmerzen gefoltert, und da er das Risiko scheute, einen einheimischen Zahnarzt aufzusuchen, entschloss sich der "Portugeezer" - so nennen ihn seine Mechaniker -, sich einer Wurzelbehandlung durch Kolles zu unterziehen. Der rumänische Team-Chef ist gelernter Dentist.

Die Prozedur ging offenbar ohne den Einsatz von Betäubungsmitteln über die Bühne. Aber wie sagte doch ein humorvoller Journalist so schön: "Da er für Jordan fährt, ist Tiago gewohnt zu leiden." Au - das tut wirklich weh!