• 17.08.2005 10:55

  • von Fabian Hust

Der Traum vom türkischen Formel-1-Piloten

Die Türkei hat den Sprung in die Formel 1 geschafft, doch zur Begeisterung im Land fehlt noch ein Landsmann als Fahrer

(Motorsport-Total.com) - Einige hundert Millionen Menschen blicken an diesem Wochenende auf die Türkei, besser gesagt auf Istanbul. Der Image-Effekt, den man mit der Formel 1 bewirken kann, ist nicht zu unterschätzen, zumindest international. National hat die Formel 1 noch viel Nachholbedarf, denn das Interesse der Türken an der Formel 1 ist noch verbesserungswürdig, was sich auch anhand der schleppenden Ticketverkäufe zeigt.

Titel-Bild zur News: Can Artam

Can Artam träumt vom Aufstieg in die Formel 1

Um das Interesse der Türken an der Formel 1 wachsen zu lassen, wäre ein Fahrer aus den eigenen Reihen von großer Bedeutung, doch den wird es wohl so schnell nicht geben. Can Artam fährt immerhin schon in der GP2, der Begleitrennserie der Formel 1, die als Sprungbrett zur "Königsklasse des Motorsports" dienen soll.#w1#

Doch aus der GP2 werden es nur wenige Fahrer in die Formel 1 schaffen: Jene die durch herausragende fahrerische Leistungen auffallen und jene, die durch Sponsoren unterstützt werden. Beste Chancen haben im Moment wohl der Finne Heikki Kovalainen (der von Renault unterstützt wird), Nico Rosberg (der schon für das BMW WilliamsF1 Team testen darf) sowie Scott Speed (der kommendes Jahr den dritten Red Bull Racing-Boliden steuern wird).

Speed-Teamkollege Can Artam fällt hingegen nicht gerade positiv auf. Während der Amerikaner 50 Punkte auf dem Konto hat und damit in der Fahrerwertung Dritter ist, bringt es sein türkischer Teamgefährte nur auf zwei Punkte und damit den 21. beziehungsweise vorletzten Rang. Auch wenn der 24-Jährige mit der Startnummer 2 auf seinem Auto des 'iSport International'-Teams ankündigt, kommendes Jahr Formel-1-Fahrer zu sein, wird sich das auf die Rolle des bezahlenden Testfahrers beschränken.

"Mein Ziel ist es, 2006 eine komplette Formel-1-Saison als dritter Fahrer zu bestreiten", wird Artam von der 'motorsport aktuell' zitiert, dem diese Rolle Gerüchten zufolge bei Minardi zuteil werden könnte. "Diesem Ziel bin ich nahe. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Außer, dass es sich um ein konkurrenzfähiges Team handelt." Was wiederum gegen Minardi spricht...

Immerhin darf am kommenden Sonntag der in England lebende und in der Britischen Formel Renault fahrende Jason Tahincioglu Demonstrationsrunden im Jordan-Toyota drehen. Aber auch der 21-Jährige drängt sich durch seine Leistungen nicht gerade als zukünftiger Formel-1-Pilot auf. Dafür war ihm wohl die Tatsache ganz hilfreich, dass er der Sohn von Mumtaz Tahincioglu ist, dem türkischen Delegierten des Automobilweltverbandes FIA, welcher die Fäden hinter den Kulissen zog.