Der schlitzohrige Junge von nebenan...
Gerhard Berger traut Sebastian Vettel Großes zu und schätzt den Jungstar gerade wegen seiner unscheinbaren Art als besonders gefährlich ein
(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel und Toro Rosso waren bei unserer Leserwahl 2008 die großen Abräumer. Großen Anteil daran hatte Gerhard Berger, der Überflieger Vettel im Sommer 2007 in sein Team aufgenommen hat, obwohl das deutsche Nachwuchstalent damals gerade mal einen Grand Prix bestritten hatte.

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Schlitzohren unter sich: Sebastian Vettel und sein ehemaliger Chef Gerhard Berger
Zugegebenermaßen war Vettel zu Toro Rosso eher eine Erfindung von Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz als von Berger, doch als "Super-Seb" dann einmal da war, lag es an der Teamleitung, sein Potenzial optimal zu entfalten. Aus Sicht von Berger ist die Rechnung jedenfalls voll aufgegangen: Vettel sei als jüngster Pilot im aktuellen Formel-1-Starterfeld auch derjenige mit dem größten Steigerungspotenzial, meint der Österreicher.#w1#
Aber was unterscheidet ihn von anderen Talenten in seinem Alter? "Er ist sehr intelligent - kombiniert mit einem unglaublichen Commitment", so Berger in einem Interview mit 'Motorsport-Total.com', das im Laufe des heutigen Tages veröffentlicht wird. Tatsächlich hat Vettel erst sein Abitur abgeschlossen, ehe er sich voll und ganz auf seine Motorsportkarriere konzentrierte. Und dass seine Arbeitseinstellung stark an Michael Schumacher erinnert, hört man schon lange.
Dabei hat er sonst nicht viel mit dem Rekordweltmeister, der im Fahrerlager nicht bei allen beliebt war, gemein. Doch das habe nichts mit einem fehlenden Killerinstinkt zu tun, findet Berger - ganz im Gegenteil: "Darum schätze ich ihn sogar noch gefährlicher ein! Er hat diesen Egoismus, den man haben muss, aber er bringt das so rüber, dass man ihn als den Jungen von nebenan sieht, den man nur mögen kann. Er hat die Schlitzohrigkeit mit vollem Umfang."

