• 26.09.2007 10:55

Der Kampf um die Formel-1-WM geht weiter

Ist Kimi Räikkönen in der entscheidenden Phase im Kampf um den WM-Titel der lachende Dritte? Hinter den Kulissen tobt das Tauziehen um Fernando Alonso

(Motorsport-Total.com/sid) - Die "Spionage-Affäre" ist vorläufig beendet, aber der "Krieg der Sterne" um den Titel geht weiter. Im Schatten von Japans heiligem Berg erreicht das brisante und spektakuläre Duell zwischen Lewis Hamilton und Fernando Alonso im drittletzten Rennen die entscheidende Phase. Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen hofft bei der Rückkehr der Formel 1 an den 3.776 Meter hohen Mount Fuji auf die Rolle des lachenden Dritten im Kampf um die Weltmeisterschaft.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Felipe Massa und Kimi Räikkönen

Die Ferrari-Piloten wollen auch in Japan Jagd auf McLaren-Mercedes machen

"Alle im Team konzentrieren sich jetzt wieder auf den Sport und wollen den Fahrertitel holen", sagt Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug vor dem Großen Preis von Japan am Sonntag. Hinter den Kulissen herrscht jedoch für Fernando Alonso Eiszeit - er plant wohl schon seinen vorzeitigen Abgang zu Renault oder Ferrari. Das Verhältnis zu seinem aktuellen Arbeitgeber ist jedenfalls zerrüttet, wie die Worte von McLaren-Boss Ron Dennis bei der Anhörung zur "Spionage-Affäre" verdeutlichen: "Die Beziehung zwischen mir und Fernando ist extrem unterkühlt - und das ist noch eine Untertreibung."#w1#

Das könnte im Kampf um den WM-Titel eine entscheidende Rolle spielen, denn der in der WM noch mit zwei Punkten Vorsprung führende Hamilton gilt als Ziehsohn von Dennis. "Lewis ist Rons Baby. Ihm wäre es lieber, wenn Lewis gewänne, der wie ein Sohn für ihn ist. Fernando bedeutet ihm nichts", schilderte der ehemalige McLaren-Pilot Juan Montoya die verfahrene Situation im Team.

Ferrari hofft, wegen der internen Streitigkeiten beim Erzrivalen neben dem am grünen Tisch gewonnenen siebten Konstrukteurstitel binnen neun Jahren auch noch auf der Rennstrecke den Fahrertitel abzustauben. "Wir geben 110 Prozent, damit das Auto in Japan konkurrenzfähig ist. 13 Punkte Rückstand sind eine Menge, aber wir holen auf", meinte "Iceman" Räikkönen mit Blick auf seine Situation in der Fahrerwertung mit höchstens 30 noch möglichen Punkten.

Zumal auf der mit der längsten Geraden ausgestatteten Strecke in Mt. Fuji, wo die Formel 1 letztmals 1977 gastierte, Regen vorhergesagt ist und die beiden Sternfahrer schon beim Großen Preis von Belgien kurz vor einem Crash standen. "Japan gehört zu meinen Lieblingsländern, es wäre toll, in Fuji zu gewinnen", richtete Hamilton schon mal eine klare Kampfansage an Alonso. Der Doppel-Weltmeister sieht sich allerdings im Vorteil: "Ich habe Erfahrung in so engen Situationen."

Nebenbei arbeitet der Spanier angeblich am vorzeitigen Ende seines bis 2009 befristeten Vertrages bei den "Silberpfeilen". Neben seinem alten Arbeitgeber Renault scheint auch Ferrari interessiert, wo Alonso den Brasilianer Felipe Massa beerben könnte. Der wiederum gilt bei Toyota als Kandidat für die Nachfolge von Ralf Schumacher.

Renault-Teamchef Flavio Briatore soll allerdings bei einem Sponsor bereits die Millionen für eine Rückkehr von Ziehsohn Alonso sammeln, der mit seinen Informationen entscheidend zur Rekordstrafe von 100 Millionen Dollar gegen McLaren-Mercedes beitrug.

Als möglicher Alonso-Nachfolger bei den "Silbernen" fällt hartnäckig der Name des Wiesbadener Aufsteigers Nico Rosberg, der allerdings behauptet, "auch 2008 in einem Williams zu sitzen". Das nach der Streichung von McLaren auf Position zwei in der Konstrukteurswertung vorgerückte BMW Sauber F1 Team denkt in Person von Nick Heidfeld ebenfalls schon an die Zeit nach dem "Krieg der Sterne": "Im nächsten Jahr möchte ich mein erstes Rennen gewinnen und danach um den Titel kämpfen."