Willis: Red Bull Racing muss in die Top 4

Red-Bull-Konstrukteur Geoff Willis kündigt für 2008 eine Evolution des RB3 an und gibt Platz vier bei den Konstrukteuren als Minimalziel vor

(Motorsport-Total.com) - Die 16 Punkte aus dem Vorjahr hat Red Bull Racing drei Rennen vor Schluss bereits übertroffen, dennoch sind die Austro-Briten mit dem Verlauf der Saison 2007 alles andere als zufrieden. Die erhofften Podestplätze sind ausgeblieben, unterm Strich konnte man sich nur als sechstbestes Team etablieren - auch wenn das wegen des WM-Ausschlusses von McLaren-Mercedes im Endeffekt wahrscheinlich Platz fünf bei den Konstrukteuren bedeuten wird.

Titel-Bild zur News: Geoffrey Willis

Geoff Willis soll Red Bull gemeinsam mit Adrian Newey auf Vordermann bringen

Ex-Honda-Konstrukteur Geoff Willis, der am 23. Juli seinen Dienst in Milton Keynes aufgenommen hat, definiert daher für 2008 etwas ehrgeizigere Ziele: "Realistisch gesehen müssen wir als Team mit der Infrastruktur und den Ingenieuren von Red Bull in die Top 4 kommen. Damit sage ich nicht, dass ich mit P4 glücklich wäre, aber ich will damit sagen, dass P8, P7, P6 und P5 definitiv nicht akzeptabel sind", erklärte er in einem Interview mit 'Motorsport-Total.com'.#w1#

Willis arbeitet derzeit ja wieder mit Adrian Newey zusammen, den er schon aus der gemeinsamen Zeit bei Leyton House und Williams kennt. Die beiden gelten als große Hoffnungsträger bei Red Bull, schließlich zählen sie zu den anerkanntesten Designern in der Formel 1 - ihren Köpfen ist unter anderem das Weltmeisterauto von 1996 entsprungen. Nun gilt es, Red Bull aus der Mittelmäßigkeit in die Eliteliga des Feldes zu führen.

Die Basis des aktuellen RB3 sei dafür grundsätzlich nicht schlecht: "Wenn ich mir das Auto mit meinen im Team noch neuen Augen anschaue, dann sehe ich einige gute Dinge am Auto, einige gute Konzepte, sehr gut umgesetzte Teile", so Willis. "Ich kann auch ein Design sehen, das nicht sehr gut integriert ist - hauptsächlich weil die Zeit gefehlt hat, schließlich war es ja ein großer Schnitt im Vergleich zum Designkonzept des vorherigen Autos."

"Ich kann auch ein Design sehen, das nicht sehr gut integriert ist." Geoff Willis

Für 2008 plane man "eine Evolution des bestehenden Konzepts, aber eine viel sorgfältigere Umsetzung mit einem kompakteren Packaging, einer besseren Gewichtsverteilung, einem niedrigeren Schwerpunkt, niedrigerer Bodenhöhe und so weiter. Wir werden die aerodynamischen Erkenntnisse dieses Jahres einfließen lassen und versuchen, einen höheren Standard in Design und Produktion zu erreichen, damit wir für nächstes Jahr im Endeffekt ein zuverlässigeres und schnelleres Auto bekommen", so der Brite.

Eine Kernbaustelle sei in diesem Jahr auch die Integration des Renault-Motors gewesen, was man für den RB4 aber besser im Griff haben sollte, weil man das V8-Triebwerk inzwischen ja gut kennt und diesmal auch ausreichend Zeit hatte, es ins Gesamtdesign optimal einzuarbeiten. Willis verspricht sich davon mittelfristig den Sprung an die Spitze des Mittelfeldes, langfristig möchte man auch zu den drei Topteams aufschließen.

Das ausführliche Exklusivinterview mit dem neuen Red-Bull-Designer können Sie ab heute Nachmittag in voller Länge auf 'Motorsport-Total.com' lesen und als MP3-Audiofile hören.