Der "Iceman" muss sich warm anziehen!

Mit 22 Zählern ist Kimi Räikkönen zwar punktegleich mit Leader Fernando Alonso WM-Zweiter, ganz zufrieden ist er mit dem Saisonauftakt aber dennoch nicht

(Motorsport-Total.com) - Ein Sieg und zwei dritte Plätze aus drei Rennen, 22 Punkte, ex aequo mit Spitzenreiter Fernando Alonso WM-Zweiter - rein von den Zahlen her hat Kimi Räikkönens erste Ferrari-Saison durchaus überzeugend begonnen. Dennoch ist der Finne mit dem Verlauf der drei Überseerennen zum Auftakt des Grand-Prix-Jahres 2007 nicht zufrieden.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Mit 22 von 30 möglichen Punkten ist Kimi Räikkönen nicht ganz zufrieden

"Wir haben viele Punkte gesammelt, aber wir hätten noch viel besser abschneiden können", erklärte der überlegene Sieger des ersten Rennens in Australien. "Wir konnten nicht so viel aus dem Auto herausholen wie erhofft. Wir müssen hart arbeiten, um das in Zukunft besser hinzubekommen, und wir müssen jetzt einmal den kommenden Barcelona-Test abwarten, um zu sehen, ob die neuen Teile funktionieren oder nicht."#w1#

Massa zumeist schneller als Räikkönen

Das Problem ist nicht der Grundspeed des Ferrari F2007, der zweifellos vorhanden ist, wie Felipe Massa am vergangenen Wochenende in Bahrain bewiesen hat, sondern vielmehr die Tatsache, dass Räikkönen das Chassis noch nicht so im Griff hat wie früher seinen Silberpfeil. Nun hofft er, dass er das Team hinter sich scharen kann, um die laufende Weiterentwicklung zu seinen Gunsten zu beeinflussen.

"Das Auto war nicht nach meinem Geschmack." Kimi Räikkönen

Bahrain sei "schwierig" gewesen, "denn das Auto war nicht nach meinem Geschmack und wir bekamen es nicht perfekt hin. Unser Hauptproblem, das kann man nicht abstreiten, ist das Qualifying. Unsere Rennpace ist gut und wir können es mit jedem aufnehmen, aber auf eine schnelle Runde sind wir noch nicht ganz dort. Wenn du aber nicht von Anfang an an der Spitze bist, kannst du das Gewinnen gleich vergessen."

"22 Punkte sind nicht schlecht, aber ich denke, ich hätte alle 30 verfügbaren Punkte holen können", fuhr er selbstbewusst fort. "Ich bin sicher, dass wir stärker sein werden, sobald wir unsere Performance optimiert haben - und ich hoffe, dass wir diesbezüglich beim nächsten Test etwas finden werden." Was genau ihm bei Ferrari noch nicht hundertprozentig passt, verriet er nicht, der sonst so coole "Iceman" sprach jedoch immer wieder vage von "Kompromissen", die er eingehen muss.

Diverse Kompromisse bremsen Räikkönen

In Malaysia war dieser Kompromiss keineswegs einer im Bereich des Setups, sondern vielmehr einer wegen des Motors, denn wegen eines Wasserlecks in Australien war sein V8-Triebwerk so am Limit des Leistungspotenzials, dass die Drehzahlen für die komplette Distanz des zweiten Saisonrennens heruntergeschraubt werden mussten. In Bahrain wiederum steckte Räikkönen lange hinter Alonso fest - und als er freie Fahrt hatte, war es zum Gewinnen schon zu spät.

"Ich freue mich jetzt auf Europa." Kimi Räikkönen

"Ich freue mich jetzt auf Europa", so der 27-Jährige, "denn dann muss ich weniger reisen. Alle Teams werden neue Teile bekommen und der Kampf an der Spitze wird noch härter. Im Moment sind zwei Autos und vier Fahrer auf dem gleichen Niveau, daher kann das ganz schön interessant werden! Für die Fans wird das jedenfalls aufregend und spektakulär. Wir für unseren Teil können uns keine Fehler mehr leisten, wenn wir gewinnen wollen."

Vor allem muss Räikkönen versuchen, teamintern endlich klare Fronten zu schaffen, denn nachdem er schon bei den Wintertests meistens langsamer war als Massa, wurde er vom Brasilianer auch in den ersten drei Rennen meistens in den Schatten gestellt. In Australien war das Kräfteverhältnis wegen eines Getriebeproblems bei Massa im Qualifying verzerrt. Klar ist also: Der "Iceman" muss sich 2007 warm anziehen...