Räikkönen: "Nicht gerade das leichteste Wochenende"
Kimi Räikkönen im PK-Interview über die Anfangsphase, in der er das Rennen verloren hat, und die neue Schwierigkeit des Überholens in der Formel 1
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Kimi, zu Beginn des Rennens hingst du hinter Fernando Alonso fest. Wie sehr bestimmte das deinen Renntag?"
Kimi Räikkönen: "Ich denke schon. Danach war es zu schwierig, noch einmal zurückzukommen und die Spitze zu attackieren. Ich kam an ihm vorbei, aber ich musste einen kürzeren Mittelstint fahren, um an der Box an ihm vorbeizukommen - und der Stint war zu kurz, um Lewis (Hamilton; Anm. d. Red.) herauszufordern. Ich war beim zweiten Stopp nahe dran, aber es war nicht genug. Ich denke, ich habe auch einen Fehler mit dem Startknopf gemacht. Hoffentlich finden wir beim nächsten Test etwas, was mir ein bisschen weiterhilft."

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Kimi Räikkönen hat schon glücklicher ausgesehen als heute in Bahrain
Frage: "Dein Start war sehr aggressiv, aber aus der zweiten Reihe war es schwierig, nicht wahr?"
Räikkönen: "Ja, aber ich kam Lewis sehr nahe. In der Linkskurve nach der ersten Kurve musste ich vom Gas gehen, weil ich Untersteuern hatte, dadurch konnte mich Alonso auf dem Weg zur nächsten Kurve überholen. Ich war innen, aber er konnte später bremsen und übernahm den Platz von mir."#w1#
Überholen schwieriger als 2006
Frage: "Als du hinter Fernando Alonso warst, hattest du jede Menge Drifts und Schrecksekunden. Hattest du hinter ihm zu wenig Downforce?"
Räikkönen: "Ja. Es ist nicht einfach, so knapp hinter jemandem zu fahren - und durch den Wind wurde es noch schwieriger. Das ist aber ganz normal. Ich finde, dass das Hinterherfahren in diesem Jahr noch schwieriger ist als früher."
Frage: "Wie frustrierend war das?"
Räikkönen: "Schon ein bisschen. Ich dachte, ich würde später als Alonso stoppen, also spekulierte ich auf den Boxenstopp, wenn ich schon so nicht an ihm vorbeikommen sollte. Natürlich war ich schneller als er, aber nachdem ich den Platz verloren hatte, konnte ich nichts mehr machen. Sonst hätten wir auch die Führenden angreifen können, aber so war das nicht drin."
Frage: "Warum ist das Überholen schwieriger geworden? Liegt das an der Aerodynamik?"
Räikkönen: "Vielleicht, denn wenn du Reifengrip verlierst, dann ist es hinter einem anderen Auto viel schwieriger. Du verlierst also mehr, je weniger Grip die Reifen haben - auch im Vergleich zum Vorjahr ist das schlimmer geworden. Es wird schwieriger, aber so ist es nun mal. Okay, hier war es sehr windig, daher war es so extrem. Mal schauen, wie es in anderen Rennen wird."
Frage: "Bist du enttäuscht über den dritten Platz?"
Räikkönen: "Ja. Ich denke, das ganze Wochenende war sehr schwierig, nicht gerade das leichteste. Ich denke, es fehlt uns ein bisschen am Handling - da werden wir hoffentlich etwas finden. Wir bekommen einige neue Teile, die die Situation hoffentlich für mich verbessern werden. Dann kann ich hoffentlich wieder vorne mitfahren."
Probleme eher im Qualifying
Frage: "Wie fühlte sich das Auto am Ende auf den harten Reifen an?"
Räikkönen: "Nicht so schlecht. Es war okay, aber ich wusste vom Anfang hinter Fernando, dass man sowieso nicht überholen kann, wenn der Vordermann keinen Fehler macht, also sah ich nach dem letzten Boxenstopp keinen Grund zur Attacke gegen Lewis. Im Rennen war das Auto nicht so schlecht, das Problem ist eher das Qualifying."
Frage: "McLaren-Mercedes sagt, sie sind jetzt gleichauf mit euch. Stimmst du zu?"
Räikkönen: "Ich denke, wir bekommen beim nächsten Test neue Teile. Ich bin guter Dinge, dass die einiges bewegen werden. Vielleicht sind sie näher an uns dran als beim ersten Rennen in Australien, aber Australien ist ja sowieso immer ein eigener Fall. Ich denke, wir haben noch einen Vorteil, aber wir müssen weiterhin hart arbeiten."
Frage: "22 Punkte aus drei Rennen - bist du damit zufrieden?"
Räikkönen: "Es ist besser als in den Vorjahren, aber natürlich hätten wir am liebsten alle 30 gehabt! Ich denke, wir sind nach drei Rennen in einer guten Position. Nun müssen wir unsere Situation verbessern - oder besser gesagt meine -, denn dann können wir eine gute Saison haben. Alle liegen sehr nahe beisammen. Es wird eine schwierige Saison."

