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Der erste Sauber-Bolide aus dem neuen Windkanal
Der Sauber-Petronas C24 für die Saison 2005 ist das erste Sauber-Auto, das komplett im eigenen Windkanal entstand
(Motorsport-Total.com) - Für Sauber-Petronas ist der C24 ein ganz besonderer Rennwagen: Er ist die erste Sauber-Konstruktion, die komplett im hauseigenen Windkanal entstand. Bereits im vergangenen Jahr zeigte sich, dass den Schweizern mit der neuen Anlage ein großer Schritt nach vorn gelang. "Vor allem unsere Aerodynamiker sind hoch motiviert, ihr Können unter Beweis zu stellen", sagt der Technische Direktor Willy Rampf.

© Sauber
Mit dem C24 möchte das Sauber-Team 2005 hoch hinaus
Ihre Aufgabe war diesmal besonders anspruchsvoll, gab es doch von der FIA neue Vorgaben im Bereich der Aerodynamik mit dem Ziel, den Abtrieb erheblich zu reduzieren. So muss der Frontflügel 50 mm höher positioniert sein, der Heckflügel rückt 150 mm nach vorn, und die Höhe des Diffusors ist auf 125 mm limitiert. Zusätzlich wurde der Ausschnitt des Unterbodens vor den Hinterreifen vergrößert. Dazu Willy Rampf: "Durch die Summe dieser Maßnahmen wurde der Abtrieb um über 20 Prozent verringert. Aber natürlich ist es unser Ziel, so viel Anpressdruck wie möglich wieder zurückzugewinnen. Wichtig ist jedoch nicht nur der maximale Abtrieb, sondern auch das Erreichen einer hohen aerodynamischen Stabilität."#w1#
Entwicklungen des C23 waren die Basis des neuen Autos
Die Konzeptphase für den C24 begann bereits im Mai. Da jedoch die neuen technischen Regeln erst im Juli vorlagen, konnten die Techniker mit der Detailarbeit nicht vor August starten. Rampf: "Im Laufe der Saison hatte es sich gezeigt, dass der C23 sehr viel Entwicklungspotenzial besitzt. Damit war klar, dass dieses Auto eine gute Basis darstellt. Wir haben deshalb das Konzept des C24 an jenes des Vorgängers angelehnt und nur dort geändert, wo wir Verbesserungspotenzial ausgemacht haben."
Das Hauptaugenmerk galt naturgemäß der Aerodynamik. "Unsere Erfahrungen mit dem C23 hatten den Einfluss der Seitenkästen sowie der Heckverkleidung auf die Wirksamkeit des Heckflügels deutlich gemacht. Wir haben konsequent in diese Richtung weiter gearbeitet und das Fahrzeug in diesem Bereich noch kompakter und harmonischer gestaltet."
Ein gut funktionierender Heckflügel kann seinen Zweck allerdings nur dann erfüllen, wenn man es auch schafft, im Frontbereich genügend Abtrieb zu produzieren. "Die Anhebung des Frontflügels hat den Anpressdruck an der Vorderachse ganz erheblich reduziert", beschrieb Rampf die Herausforderung. Erreicht haben die Sauber-Ingenieure ihr Ziel durch die Verwendung einer neuen Form beim Hauptflügel sowie durch viel Detailarbeit.
Gute Zuverlässigkeit soll beibehalten werden
Im Gegensatz zum Vorgänger verfügt der C24 wieder über ein Getriebe, das bei Sauber konstruiert wurde. Höhere Steifigkeit bei geringerem Gewicht und eine noch kompaktere Bauweise waren die Vorgaben, die Rampf den Technikern gab, und die sie auch erfüllten. Ein Anliegen war es den Ingenieuren zudem, die hohe Zuverlässigkeit des C23 auf den C24 zu übertragen. So flossen viele Erkenntnisse, die man in dieser Beziehung gewonnen hatte, ins neue Auto ein. Zusätzlich wurde bei mehreren Komponenten die Steifigkeit weiter erhöht.
Eine wichtige Neuerung gibt es auf dem Reifensektor, startet Sauber-Petronas doch erstmals mit Michelin als Partner. "Diese Entscheidung fiel zwar spät, aber dennoch konnten wir die Erkenntnisse der ersten Testfahrten mit Michelin-Reifen in den C24 einfließen lassen", eröffnete Rampf. Nach einer erfolgreichen Saison 2004 hat Saubers Technischer Direktor gute Gründe, optimistisch in die Zukunft zu blicken: "Ich bin zuversichtlich, dass der Sauber-Petronas C24 konkurrenzfähig sein wird und uns damit unserem Ziel näher bringt, den Abstand auf die Spitze weiter zu verkleinern."

