• 31.01.2003 13:38

Der BMW-Williams FW25 im Detail

Frank Williams und Chefdesigner Gavin Fisher verraten zumindest ein paar interessante Neuerungen am FW25

(Motorsport-Total.com) - Die Saison 2002 bescherte dem BMW-Williams-Team durchaus widersprüchliche Gefühle: Obwohl das Team alle konkurrierenden Mannschaften bis auf eine hinter sich lassen konnte, schmerzte die Erkenntnis, nicht ernsthaft um die Weltmeisterschaft kämpfen zu können.

Titel-Bild zur News: FW25

Auf Anhieb fällt einem beim FW25 die "Geiernase" als Neuerung auf

Der FW24 der Saison 2002 war eine logische, konzeptionelle Weiterentwicklung seiner beiden Vorgängermodelle. Doch die Dominanz des Ferrari F2002 hat das Team dazu bewogen, grundlegende Entscheidungen zu hinterfragen, den beschrittenen Pfad nicht weiter zu verfolgen und stattdessen neue Wege zu gehen. Der FW25 hebt sich klar ab von früheren Williams-Chassis.

Die Modelle FW22, 23 und 24 brachten kontinuierliche und zuverlässige Fortschritte, aber für die ehrgeizigen Ziele von BMW und Williams im vierten Jahr der Partnerschaft reicht dies nicht mehr aus. Der FW25 knüpft an die Tradition von Williams an, neue Technologien und konstruktive Innovationen hervorzubringen.

Somit weist der Williams BMW FW25 nur noch geringe Verwandtschaft mit seinen Vorläufern auf. Die Philosophie hinter dem neuen Chassis folgt weniger Bekanntem als vielmehr der Umsetzung neuer Ideen. Gavin Fisher, Chefkonstrukteur von Williams, erklärt: "Der FW25 verfügt beim Chassis und bei der Kraftübertragung über Lösungen, die die erfolgreiche Vergangenheit von Williams als innovativer und führender F1-Konstrukteur aufgreifen. Wir haben eng mit BMW Ingenieuren zusammengearbeitet, um bei der Installation des P83 sicherzustellen, dass wir von seiner niedrigen Schwerpunktlage und seinen kompakten Maßen optimal profitieren können."

Fisher weiter: "Unsere Partnerschaft verfügt nun über die Erfahrung aus drei Jahren und somit drei Entwicklungszyklen. Das ist natürlich eine Stärke, aber wir wollen keineswegs an alten Zöpfen festhalten. Wir haben alle unsere bisherigen Lösungen hinterfragt und auf der Suche nach Wettbewerbsvorteilen nichts unversucht gelassen."

Fisher nennt einige Merkmale des FW25: "Es ist schwer, konkret zu werden, ohne zu viel zu verraten. Aber, was man sofort erkennen kann, ist die im Vergleich zum FW24 geringere Fahrzeuglänge. Und unter der Karosserie haben wir die meisten zentralen Installationen neu gelöst, das betrifft nicht zuletzt auch den Antriebsstrang. Bezüglich der Aerodynamik liegt dem Fahrzeug eine neue Philosophie zugrunde, die ebenfalls das Erscheinungsbild verändert hat. Wir sind zuversichtlich, dass wir für 2003 die Basis für ein starkes Entwicklungsprogramm geschaffen haben."

Patrick Head, der Technische Direktor von Williams, fasst seine Erwartungen an den FW25 nach der Arbeit der Wintermonate so zusammen: "Wir machen uns keine Illusionen über die Herausforderung, die vor uns liegt. Wir rechnen damit, dass Ferrari mit dem neuen Auto erneut einen signifikanten Schritt nach vorn gemacht hat. Aber der FW25 bietet uns viel bessere Voraussetzungen anzugreifen, als dies 2002 der Fall war."

Technische Daten FW25

Kraftübertragung: Williams-Halbautomatik
Kupplung: AP
Chassis: Kohlefaser-Aramid-Epoxy-Verbund, hergestellt von Williams
Fahrwerk: Williams
Lenkung: Williams
Kühlsystem: Wasser- und Ölkühler
Bremsen: Carbon Industrie Kohlefaserbremsscheiben und -Beläge, AP Bremssättel
Schmierstoffe: Castrol
Kraftstoff: Petrobras
Räder: O.Z.; 12 x 13 vorn, 13,7 x 13 hinten
Reifen: Michelin Pilot
Cockpit-Instrumente: Williams digitales Daten-Display, BMW HUD System (Ralf Schumacher)
Lenkrad: Williams
Fahrersitz: Anatomisch geformt aus Kohlefaser- Epoxy-Verbundstoff mit Alcantara-Bezug
Feuerlöschsysteme: Williams/Sicherheitsgeräte
Spurweite vorn: Maximal erlaubte Weite
Spurweite hinten: Maximal erlaubte Weite
Gewicht: 600 kg inkl. Fahrer und Kamera