Dennis weist auch Rassismusvorwürfe von sich

Eine Art Zwangsneurose macht Ron Dennis für die seiner Meinung nach unberechtigten Rassismusvorwürfe gegen sich verantwortlich

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Mercedes-Teamchef Ron Dennis steht derzeit in Southampton vor Gericht, weil der frühere Steward seines Privatjets, Peter Boland, 100.000 Pfund (umgerechnet rund 112.000 Euro) fordert. Boland war 2007 von Dennis entlassen worden und behauptet heute, dies sei aufgrund von unwahren Gerüchten um seine sexuelle Orientierung geschehen.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis

Ron Dennis ist angesichts der schweren Anschuldigungen von Boland verletzt

Gleichzeitig steht auch die Anschuldigung des 27-Jährigen im Raum, Dennis sei ein Rassist. Als Grundlage für seine Behauptung zieht er einen Vorfall heran, als der Formel-1-Teamchef in seinen Privatjet stieg und sich sofort die Hände waschen wollte, weil er den ganzen Tag Arabern die Hand geschüttelt hatte. Doch gestern trat Dennis selbst in den Zeugenstand und bezeichnete sämtliche Anschuldigungen als "unwahr" und "lächerlich".#w1#

Den Vorfall mit dem Händewaschen stritt er nicht ab, sein Motiv sei jedoch keineswegs Rassismus gewesen: "Manche sagen, ich leide an Zwangsneurosen. Ich reise um die ganze Welt und ich wasche meine Hände so oft wie möglich", rechtfertigte der 61-Jährige sein Verhalten. Wer schon einmal erlebt hat, wie steril es in der McLaren-Fabrik in Woking zugeht, weiß, dass diese Erklärung keineswegs an den Haaren herbeigezogen sein muss...

Dennis erklärte laut 'Daily Telegraph' die wahren Beweggründe für Bolands Entlassung: Sein damaliger Angestellter sei im Dienst eingeschlafen, habe ein Mitglied der Königsfamilie von Bahrain unfreundlich bedient und die Passagiere einmal sogar indirekt dazu gezwungen, ihr Gepäck in die Kabine mitzunehmen, weil der Platz im Gepäckraum wegen Bolands Ausrüstung für einen Winterurlaub in Colorado verstellt war.

Der Weltmeistermacher von Lewis Hamilton nimmt Bolands Anschuldigungen offenbar durchaus persönlich: "Ich war freundlich, habe mich um dich gekümmert und dich geführt", wandte er sich direkt an den Ankläger. "Und was machst du? Du zerrst mich in dieses Gericht. Du hast fast zu meiner Familie gehört und durftest meine Kinder beim Vornamen nennen. Es ist ein Privileg, an meiner Weihnachtsfeier teilzunehmen. Du bist mir nahe gestanden."