Dennis weiß um seine begehrten Edeltestfahrer

McLaren-Teamchef Ron Dennis glaubt, dass BMW nur an Wurz und de la Rosa Interesse zeigt, um an technisches Know-how heranzukommen

(Motorsport-Total.com) - Während die spanische 'Marca' schon vor einigen Wochen Pedro de la Rosa mit dem neuen Werksteam von BMW verheiratet hat, nahmen am vergangenen Wochenende in São Paulo Gerüchte Fahrt auf, wonach Alexander Wurz aus Stuttgart nach München überlaufen könnte. Prompt betonte Mercedes-Sportchef Norbert Haug, dass er seinem Edelreservisten keine Steine in den Weg legen würde.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis

Ron Dennis will Wurz angeblich ziehen lassen, aber hat er darauf wirklich Lust?

Ähnlich äußerte sich gestern auch McLaren-Teamchef Ron Dennis: "Es ist ganz klar unsere Politik, dass wir nicht der Karriere unserer Fahrer im Weg stehen wollen. Sollte sich für die Jungs eine Gelegenheit ergeben, wieder Rennen zu fahren, dann würden wir sie ermutigen, diese Gelegenheit wahrzunehmen", erklärte der Brite, der allerdings 2003 einen Wurz-Wechsel zu Jaguar mit seinen überzogenen Ablöseforderungen in letzter Minute verhindert hat.#w1#

Doch obwohl er den Österreicher prinzipiell freigeben würde, befürchtet Dennis, dass BMW nicht am Rennfahrer Alexander Wurz interessiert ist, sondern eher an dem silbernen Know-how, das natürlich gleichzeitig mit an Bord kommen würde: "Unsere Testfahrer sind offensichtlich sehr attraktiv, weil sie jede Menge wertvolles Wissen über unser Fahrzeug und dessen Systeme besitzen", meinte er.

"Bis zu einem gewissen Grad habe ich das Gefühl, dass sie Gefahr laufen könnten, in ein anderes Team gezogen zu werden, nur um ihnen das Wissen aus den Adern zu saugen und sie dann wieder fallen zu lassen. Ich und auch sie selbst werden das im Hinterkopf behalten, falls sich irgendwelche Türen auftun sollten", zeigte sich Dennis - erstaunlich uneigennützig, wie man mit einem Schuss Ironie anmerken könnte - besorgt um Wurz und de la Rosa.

Sollte er einen der beiden tatsächlich ziehen lassen, könnte er wenigstens Formel-3-Talent Lewis Hamilton zum Testfahrer befördern. Der 58-Jährige beobachtet die Karriere des Farbigen nach wie vor ganz genau, "und wenn er weiterhin unsere Ratschläge annimmt, werden wir ihn auch weiterhin unterstützen. Es gibt in der Formel 1 momentan aber keine Möglichkeiten für ihn, sondern höchstens in der GP2. Die klare Message an Lewis ist, dass er weitere Rennen gewinnen muss", so Dennis.