Dennis und Mosley kritisieren das Qualifying-Format

McLaren-Mercedes-Teamchef Ron Dennis wünscht sich eine Änderung des Qualifyings - Mosley schiebt die Schuld auf Ecclestone

(Motorsport-Total.com) - Das aktuelle Qualifying-System mit zwei Einzelzeitfahren und addierten Zeiten sorgt weiterhin für Kritik. Während sich die Fans bereits an die Vergabe der Startpositionen am Sonntagmorgen gewöhnt haben, wünschen sich Teams und vor allem TV-Stationen möglichst bald einen neuen Modus. Noch während der Saison könnte es daher zu einer Änderung kommen.

Titel-Bild zur News: Frank Williams und Ron Dennis

Ron Dennis im intensiven Gespräch mit seinem Kollegen Frank Williams...

Für McLaren-Mercedes-Teamchef Ron Dennis ist - genau wie für die meisten seiner Kollegen - nicht gerecht, dass ein Fahrer bei einem frühen Ausfall noch im nächsten Rennen in Form der frühen Startposition im ersten Qualifying dafür zahlen muss: "Das finde ich zu hart", meinte er in Barcelona. "Unser Auto ist in Imola kaputt gegangen, aber der Fahrer sollte dafür nicht bestraft werden. Er nimmt die Strafe für das Auto mit. Das halte ich nicht für richtig."#w1#

"Als die Diskussionen über das Qualifying begonnen haben, waren einige Teams dagegen. Wir waren eines davon. Es hat seither zahlreiche Diskussionen darüber gegeben, wie man die Situation verbessern könnte, aber bevor wir wieder überhastet etwas ändern, müssen wir uns alles genau überlegen. Das Problem ist, dass eine Änderung noch diese Saison Einfluss auf die Tankkapazität hätte. Wenn das Qualifying wieder mit leerem Tank bestritten wird, hätten jene Teams einen Vorteil, die eine hohe Tankkapazität haben", argumentierte der Brite.

Die Logik dahinter ist klar: Plant ein Fahrer nach aktuellem Reglement einen späten ersten Boxenstopp, hat er faktisch keine Chance auf die Pole Position, weil er dann im zweiten Qualifying viel Benzin mitschleppen müsste. Bei einem Modus, der die Benzinmenge im Qualifying freistellt, könnte man jedoch auf die Pole Position losgehen und dennoch strategisch mit viel Startbenzin an Bord planen. Der Vorteil eines großen Tanks würde also wieder mehr ins Gewicht fallen.

FIA-Präsident Max Mosley äußerte sich im Rahmen seiner Pressekonferenz am Freitag zwar nicht zu den technischen Hintergründen des Qualifying-Systems, betonte aber sehr wohl, dass er die augenblickliche Situation nicht als gut empfindet: "Das Qualifying war in meinen Augen ein Fehler", sagte er. "Es war die Idee von Bernie Ecclestone, weil er dem Fernsehen am Sonntagmorgen etwas anbieten wollte. Auf dieser Basis wurde es genehmigt. Aber jetzt realisieren alle, dass das ein Fehler war."