Dennis gibt "Silberpfeilen" drei bis vier Rennen

McLaren-Boss Ron Dennis spart angesichts der Krise nicht mit Selbstkritik, sieht aber "Licht am Ende des Tunnels"

(Motorsport-Total.com) - Mit nur zwölf Punkten aus acht Rennen - und die zum Teil nur durch die Disqualifikationen in Kanada errungen - macht das McLaren-Team derzeit die schlechteste Saison in der Ära Ron Dennis durch. So langsam ist aber Licht am Ende des Tunnels zu erkennen, glauben die Verantwortlichen.

Titel-Bild zur News: Whitmarsh und Dennis

Dennis (rechts) lässt den Kopf nicht hängen: "Habe schwerere Zeiten erlebt"

Obwohl Platz fünf und sechs in Kanada erst entstanden sind, als vier Fahrzeuge nachträglich aus der Wertung genommen worden sind, präsentierten sich die "Silberpfeile" bei den letzten beiden Rennen in solider Form. Am Nürburgring war erstmals eine annehmbare Pace da, doch es platzten die Motoren, während in Montreal etwas PS-schwächere Aggregate eingebaut wurden, die wenigstens die volle Distanz überstanden.#w1#

"Wissen jetzt, wie wir wieder herausfinden können"

Daher glaubt Teamchef Ron Dennis, dass es bald aufwärts gehen wird: "Viele Herausforderungen kann man nicht mit Geld, sondern nur mit Zeit annehmen, und ich denke, dass wir in drei oder vier Rennen in besserer Form sein werden. Wir verstehen, wie wir in diese Situation geraten sind, und wissen jetzt auch, wie wir wieder herausfinden können." Spätestens mit dem MP4-19B, der in Frankreich debütieren soll, will man wieder zu den Top-Teams aufschließen.

Bis zu den ersten Siegen ist es aber noch ein langer Weg, weshalb McLaren und Mercedes intern einige Umstrukturierungen angeordnet haben. Die Führungspositionen sind davon inzwischen zwar nur noch marginal betroffen, dennoch sind sich auch die Herren Illien, Haug, Whitmarsh, Newey und Dennis ihrer Verantwortung bewusst. Speziell letzterer weiß, dass auch seine eigenen Entscheidungen zur derzeitigen Situation beigetragen haben.

Dennis übt Selbstkritik, bleibt aber zuversichtlich

"Ich bin verärgert über unsere Performance und meinen eigenen Beitrag dazu", so Dennis ungewohnt unverblümt, "obwohl ich schon viel schwierigere Zeiten durchgemacht habe als im Moment. Es ist keine erfreuliche Erfahrung, durch die Misserfolge zu gehen, die wir gerade durchmachen, aber ich glaube, wir werden wieder zur Konkurrenzfähigkeit zurückkehren. Ich sehe Licht am Ende des Tunnels."

Abschließend fügte der Brite noch an, die Gnadenlosigkeit der Formel 1 lasse die Krise vielleicht noch ein wenig schlimmer aussehen, als sie eigentlich ist: "Ich kenne den 'hero-to-zero'-Charakter des Grand-Prix-Sports und wenn man einmal Erfolg gehabt hat, werden Misserfolge eben viel genauer beobachtet." Genau das bekommen die einst so erfolgsverwöhnten "Silberpfeile" gerade in aller Härte zu spüren...